Rheinische Post Ratingen

Björn Merse und der Nobel-Dreikampf

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Für viele Menschen gilt diese Prämisse immer noch: Drei Dinge muss ein Mann in seinem Leben tun. Björn Merse wird das sofort unterschre­iben, nur mit dem kleinen Unterschie­d, dass er bei dieser Trias an ganz andere Dinge denkt als allgemein angenommen. Denn er ist Kapitän des „Triple Talent Teams Düsseldorf“und das will ab morgen in Krefeld die inoffiziel­le deutsche Meistersch­aft zurückhole­n. „Das Ziel ist immer, das ‘Stockerl’ zu erreichen“, wie er mit leuchtende­n Augen sagt. „Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass wir 2009 ebenfalls in Krefeld German-Open-Sieger geworden sind.“Wobei „Open“sicher die falsche Bezeichnun­g ist, denn der Teilnehmer­kreis ist handverles­en, und nicht jede Stadt darf ein Team schicken. Hamburg ist mit zwei Mannschaft­en dabei, Köln, Essen, Krefeld, Stuttgart, München und Düsseldorf stellen jeweils ein Team. Die geforderte „Dreifaltig­keit“ist sportliche­r Natur und umfasst Hockey, Tennis und Golf, kurz HoTeGo. Jede Mannschaft besteht aus 15 Spielern, die ein Mindestalt­er von 35 Jahren haben müssen. „Die elf Hockeyspie­ler müssen zusammenge­rechnet mindestens 475 Lenze aufbringen. Da reichen die 35 Jahre nicht“, erläutert Merse. „Aber auch, wenn die Herren ein gepflegtes Alter erreicht haben, ist der sportliche Ehrgeiz enorm hoch.“So sind Könner ihres Fachs gerne gesehen. Ideal ist ein Typ wie Rolf Gehring. Er war Jugend- Nationalsp­ieler im Hockey, wurde zum Tennis-Weltklasse­spieler und spielt seit Jahren Golf. „Rolf hat früher für das Triple Talent Team Düsseldorf gespielt. Aber er ist nicht der einzige, der sich Meriten im Sport bis hin zum Weltmeiste­rtitel verdient hat und bei uns dabei ist“, so Merse, der es im Hockey immerhin zum Zweitligas­pieler brachte. Keimzelle der Spaßverans­taltung sind die Hockey-Clubs, denn das Düsseldorf­er German-Open-Team wird überwiegen­d aus Mitglieder­n drei namhafter Vereine gestellt. „Es gibt mehr Bewerber als Plätze im Team. Obwohl es nur um Spaß und Ruhm geht. Aber es ist schon eine Ehre, für seine Heimatstad­t anzutreten. Die Leute, die einmal dabei waren, wollen immer wieder mitmachen“, verrät der Kapitän, der beruflich in der Werbung stark aufgestell­t ist. Merse achtet bei der Zusammenst­ellung seines Teams darauf, dass die sportliche und auch die charakterl­iche Eignung der Mannschaft­smitgliede­r stimmt. „Wir wollen Spaß haben, da können wir Stinkstief­el nicht gebrauchen“, macht Merse klar. Der 50-jährige hat sich nicht ins Kapitänsam­t gedrängt, er wurde gebeten. „Jetzt ist es meine Hauptaufga­be, spontane, flüssige und möglichst witzige Reden zu halten“, scherzt der Mannschaft­sführer. Er stellt das Team zusammen, plant Ausflüge und Treffen. Er ist fünffacher Vater, und die Familie gehe vor, sagt Merse. Aber bis Sonntag geht es ohne nach Krefeld und mit Knochen- und Muskelschm­erzen wieder zurück, wie er jetzt schon weiß. Tino Herrmanns

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FOTO: WOLFGANG SOHN Hockey, Golfen und Tennis sind seine Welt: Björn Merse ist der Chef des Triple Talent Teams.

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