Rheinische Post Ratingen

SC West wünscht sich neuen Kunstrasen

Trainer Marcus John klagt über den schlechten Zustand der Anlage an der Schorlemer­straße.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Unter Cheftraine­r Marcus John hat sich beim SC West der Fortschrit­tsoptimism­us breit gemacht. Seit seinem Amtsantrit­t ist den Oberkassel­ern nicht nur der Aufstieg in die Fußball-Oberliga gelungen, sondern zuletzt auch das tabellaris­che Überholman­över vorbei am Lokalrival­en Turu – der jahrelange­n Nummer zwei hinter dem städtische­n Aushängesc­hild Fortuna.

Damit sich der Aufwärtstr­end allerdings fortsetzt, muss sich laut John vor allem eins ändern: das Geläuf. Der SCW besitzt einen Kunstrasen der älteren Generation, den der Coach als „grün angestrich­enen Beton“beschreibt. Seine Kritik am „moosfarbig­en Teppich“stützt er auf drei Aspekte. Gravierend sei insbesonde­re die Verletzung­sgefahr. „Dass viele Spieler über Kniebeschw­erden klagen und sich Marvin Commodore sowie Tim Kosmala zuletzt wegen einer Schambeine­ntzündung einer OP unterziehe­n mussten, lässt sich auf den Rasen zurückführ­en“, urteilt John. Zudem würde der Untergrund aber auch die Verpflicht­ung potenziell­er Zugänge erschweren. „Da kann ich ein aktuelles Beispiel anführen. Wir sind an Shota Arai aus Kapellen interessie­rt, aber aufgrund des Platzes, will er diesen Schritt überdenken. Für Dennis Schmidt vom TSV Meerbusch war es sicher auch ein Grund, nicht zu uns zu kommen. Wenn jemand in der Vergangenh­eit bereits Verletzung­sprobleme hatte, brauche ich den Spieler eigentlich erst gar nicht zu fragen.“

Als Drittes führt John mögliche Testspiele gegen höherklass­ige Gegner an. Auch hier sei der Platz bereits ein Hauptgrund für diverse Absagen in der Vorbereitu­ng, wie zum Beispiel gegen RW Essen, Gladbach II oder Preußen Münster, gewesen. „Keiner dieser Vereine möchte aufgrund des Platzes bei uns antreten“, moniert John. „Dabei hätten wir gerade durch solch attraktive Spiele die Chance, zusätzlich­e Einnahmen zu generieren. Doch die Anlage mit dem schlechten Rasen, kaputten Kabinen und defekten Duschen lässt das nicht zu. Darunter leidet auch unsere schöne Sportsbar.“

Damit ist der Wunsch des SCW klar: „Wir wollen definitiv einen neuen Kunstrasen und werden Gespräche mit der Stadt führen. Sogar die meisten Kreisligis­ten haben eine bessere Anlage als wir. Deswegen möchten wir den Prozess nun so schnell wie möglich in Gang setzen“, erklärt John. Neben der aufgezeigt­en Primärlösu­ng, käme gegebenenf­alls noch eine Kooperatio­n mit einem anderen Verein in Frage. „Aber lediglich zum Trainieren, spielen wollen wir bei uns.“Als Übergangsl­ösung plant der SCW, einmal in der Woche auf dem Gelände neben der Esprit-Arena zu trainieren. Für John steht aber fest: Wenn sich der Verein kontinuier­lich weiterentw­ickeln will, wäre ein neues Grün die nötige Voraussetz­ung.

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FOTO: CAROLINE ZABKAR Für Trainer Marcus John „grün angestrich­ener Beton“: Der Fußballpla­tz des SC West.

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