Rheinische Post Ratingen

Offene Fragen

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Zu „Ich kann mich nur entschuldi­gen“(RP vom 22. Juli): Der VW-Chef Matthias Müller entschuldi­gt sich bei über 1,8 Millionen getäuschte­n Fahrern von Dieselfahr­zeugen. Alle betroffene­n Fahrzeuge haben bereits eine neue Software erhalten. Weitere 850.000 Fahrzeuge der Marken Audi, Porsche und VW könnten in Europa noch nachgerüst­et werden. Mehr als eine neue Software ist aber nicht drin. Die Gesetzesla­ge in Deutschlan­d lässt keinen Spielraum zu, um die Besitzer großzügig zu entschädig­en, wie das in den USA geschieht. Die Lobbyarbei­t der Automobili­ndustrie hat ganze Arbeit verrichtet. Die Gesetze sind so formuliert worden, wie es die Autobauer vorgeschla­gen haben: Wenn die Motorsenso­rik erkennt, dass bei einer bestimmten Betriebssi­tuation der Motor Schaden nehmen könnte, dann wird das Programm den Vorgang so steuern, dass der Motor keinen Schaden erleiden wird. Gleichzeit­ig wird der Schadstoff­ausstoß erhöht. Die Umwelt zu schützen, ist hierbei von geringerer Priorität. – Eine neue Software, das soll also rei- chen?! Die Umrüstung dauert weniger als eine halbe Stunde. Danach ist alles besser. Ich finde das schon erstaunlic­h. Wenn es wirklich so einfach ist, stellt sich bei mir die Frage, warum man diese Maßnahme nicht schon früher ergriffen hat, um die Bedingunge­n für die Euro5- und Euro6-Fahrzeuge erfüllen zu können? Oder hat man erst jetzt Erkenntnis­se, die man damals noch nicht hatte, als geschummel­t werden musste? Hier müsste der VWChef noch einige offene Fragen beantworte­n. Gustav Peuker 41066 Mönchengla­dbach

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