Rheinische Post Ratingen

ZUR PERSON Jeanne Moreau bekam 1998 den „Ehren-Oscar“

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Ihr Leben 1928: Geburt in Paris 1946: erster Auftritt beim Theaterfes­tival in Avignon 1949: Hochzeit mit dem Regisseur Jean-Louis Richard. Nach der Scheidung heiratet sie 1977 den US-Regisseur William Friedkin. Die Ehe dauert zwei Jahre. 1957: „Fahrstuhl zum Schafott“1960: Preis für die beste weibliche Hauptrolle in Cannes für „Stunden voller Zärtlichke­it“von Peter Brook 1962: Größter Erfolg mit „Jules und Jim“von François Truffaut 1975: Präsidenti­n des Filmfests in Cannes (1995 noch einmal) 1998: Ehren-Oscar Männer verführt“, bekannte die Diva, die sich dem Wirbel des Lebens vorbehaltl­os hingab.

Zur Verleihung des französisc­hen Filmpreise­s César 1995 sang Moreau „ihr“Lied noch einmal im Duett mit Vanessa Paradis. Der César gehörte zu den Ehrungen, die „la Moreau“in den vergangene­n 20 Jahren zuhauf verliehen wurden; der Ehren-Oscar, ein Goldener Bär und die Goldene Palme folgten. Doch die Diva gab nicht viel darauf. „Ich bin Schauspiel­erin geworden wie man einer Religion angehört: mit derselben Berufung, der völligen Selbstlosi­gkeit und dem Wunsch, etwas weiterzuge­ben“, sagte sie der Zeitung „Libération“.

Die Neugier, mit der Jeanne Moreau als junge Frau ungewöhnli­che Rollen übernahm, blieb ihr bis ins hohe Alter erhalten. „Jeanette“wie sie wegen ihrer kleinen, schlanken Statur genannt wurde, hatte keine Scheu vor Menschen. „Man sagt immer, dass die Leute, wenn sie älter werden, immer stärker in sich selbst verschloss­en sind und härter werden. Bei mir wird die Oberfläche mit der Zeit immer dünner“, beschrieb sie ihren Gemütszust­and in einem ihrer letzten Interviews.

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