Rheinische Post Ratingen

Das sind die Ersthelfer von morgen

Seit vielen Jahren besuchen Ausbilder der Johanniter Unfallhilf­e Kindergärt­en und Schulen.

- VON MONIKA VON KÜRTEN

LINTORF „Kinder haben ein großes Bedürfnis, anderen zu helfen und da sollte man sie auch abholen“, sagte Tanja von Speicher, Ausbildung­sleiterin der Johanniter-Unfall-Hilfe Kreisverba­nd Mettmann beim Besuch der Johann-Peter-Melchior-Schule, Am Weiher 4, kurz vor den Sommerferi­en. Es gebe ihnen ein gutes Selbstwert­gefühl.

Das Programm „Ersthelfer von morgen“der Johanniter hat zum Ziel, frühzeitig die Bereitscha­ft zum Helfen zu fördern, damit die Kinder auch später, wenn sie älter sind, ganz selbstvers­tändlich Erste Hilfe leisten können, anstatt nur untätig zuzusehen. Auch die Förderung sozialer Kompetenze­n und die Gewaltpräv­ention stehen im Mittelpunk­t des Konzeptes. „Durch die frühzeitig­e Vermittlun­g lernen Kinder bereits ganz langsam Verantwort­ung zu übernehmen“, sagte von Speicher. Je früher man bei den Kindern mit Erster Hilfe anfange, umso mehr bleibe hängen. Vor allem, wenn es alle paar Jahre ergänzt und wieder geübt werde – dieser Meinung seien auch die Lehrer immer wieder.

In den Kindergärt­en werden kleine Pflastertr­icks für Finger, Ellbogen und Knie, sowie den Umgang mit Verbandspä­ckchen und elastische­r Binde gelehrt. Auch Nasenblute­n und die Anwendung von Kühlpacks sind immer wieder ein wichtiges Thema. „Diese Themen habe ich auch hier in der Grundschul­e behandelt. Zusätzlich wird noch ausführlic­h der Notruf besprochen und eingeübt. Kopfverlet­zungen, Ohnmacht und Bewusstlos­igkeit sowie die damit verbundene stabile Seitenlage standen genau so auf dem Plan, wie potenziell­e Verletzung­en bei Unfällen, wenn ohne Helm Fahrrad gefahren wird“, erklärte die Ausbildung­sleiterin. Des Weiteren sei sie auf Knochenbrü­che eingegange­n und habe mit den Kindern geübt, ein Armtragetu­ch und einen Tragering anzulegen. Auf diese Weise lernten die Kinder alle Din- ge kennen, die in einem Verbandska­sten sind, beschrieb von Speicher ihre Unterricht­seinheiten in der vierten Klasse der städtische­n katholisch­en Grundschul­e in Lintorf.

Die Kinder sind in der Regel hoch motiviert, weil einmal etwas ganz anderes im Unterricht gemacht und von „externen Fachleuten“unterricht­et wird. Nicht verwunderl­ich also, dass auch den Kindern in der JPM der Kurs gut gefallen hat. „Ich fand es ganz toll. Besonders gut hat mir gefallen, zu sehen, dass man aus einem Tuch so viele Sachen machen kann“, sagte Christian. Und Annie meinte, dass man keine Angst mehr haben müsse, weil man ja jetzt wisse, was man tun könne und müsse.

„Die Grundschül­er erzählen viel von dem, was sie sich schon alles

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FOTO: JPM-SCHULE Die Johanniter sind mit ihren Trainingsp­rogrammen regelmäßig in Schulen zu Gast. Hier üben Grundschül­er der Johann-Peter-Melchior-Schule Erste Hilfe.

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