„Ich mag es, wenn man in die Saison startet und es macht direkt: Bang!“
Wir haben vergangenes Jahr selbst erlebt, wie schnell man unten reinrutschen kann. Das wird auch anderen Teams in den kommenden Jahren passieren. Zwischen Platz drei und 13 ist alles möglich. Es geht schnell, dass die Abstände zu den Abstiegsrängen gering werden und dann wird man nervös. Das ist sehr gefährlich. Das macht die Liga aber interessant, wenn es vorne langweilig wird.
VÖLLER Wir sind in Leverkusen etwas demütiger geworden. Als ich letztes Jahr hier saß, waren wir Dritter geworden, haben ein paar Spieler gekauft, und alle haben uns gelobt. Dann haben wir direkt das erste Spiel verloren. Unsere Ansprüche bleiben dennoch. Wir können um die internationalen Plätze mitspielen. Aber die letzte Saison hat uns gezeigt, dass nicht alles so selbstverständlich ist, wie es rund um Leverkusen wahrgenommen wird. Es wird immer schwieriger, sich unter den ersten sechs, sieben Teams zu etablieren.
Wie sehen Sie es, dass es am ersten Spieltag direkt zum Derby Gladbach gegen Köln kommt?
EBERL
Hat das Ihre Ansprüche nachhaltig relativiert?
Darauf haben wir wenig Einfluss. Ich hätte es gerne während der Saison. SCHMADTKE Ist doch auch während der Saison. EBERL Heizt du es jetzt schon auf? SCHMADTKE Wir freuen uns total. Ich mag es, wenn man in die Saison startet und es macht direkt: Bang! Man muss sofort voll da sein und schleicht nicht in eine Saison rein.
Ist die Harmonie zwischen Ihnen etwa gestört?
EBERL Das ist keine Freundschaft mehr. Wir haben ein Derby am ersten Spieltag. SCHMADTKE Deine Frau mag ich trotzdem noch.
Das Internet wird bei dieser Aussage durchdrehen.
EBERL Wir können das einschätzen.
Wie sehen Sie es, dass nicht mehr ein Pay-TV-Abo für die Liga reicht?
EBERL Ich sehe es kritisch. Ich weiß nicht, ob das richtig ist, es bei Fernsehsendern zu splitten. Ich kann die Diskussionen der Fans verstehen. GRUEV Ich sehe das ähnlich. Die Fans wollen viel sehen. Früher war es einfacher.
Das ist der Ausdruck der Arbeit unserer vereinsinternen Nachwuchszentren. Wir müssen uns in Deutschland gar keine Gedanken machen, nur gucken, dass die Jungs genügend Einsatzzeiten bekommen.
Herr Funkel, bei Fortuna waren in der Vergangenheit durchaus auch Talente vorhanden, die aber dann bei anderen Vereinen nach besseren Bedingungen gesucht haben. Gelobt der Verein Besserung?
FUNKEL Wir sind dabei, das alles auf einen konstanteren Weg zu bringen. Wir wollen auch jüngeren Spielern den Weg in die Stammelf ebnen. Besonders wichtig wird für die Fortuna, dass auch in der Führungsspitze Kontinuität eintritt. Mit Robert Schäfer haben wir jetzt jemanden, der sehr jung und dynamisch ist.
Wann wird es für den 1. FC Köln eine gute internationale Serie?
SCHMADTKE Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Wir haben ja noch nicht einmal die Auslosung zur Gruppenphase hinter uns. Ich glaube, in erster Linie sind unsere Fans glücklich, dass wir nach 25 Jahren wieder international spielen.
Das Testspiel Hannover gegen Burnley wurde wegen Ausschreitungen abgebrochen. Wie bewerten Sie das Thema Gewalt im Fußball?
SCHMADTKE: Hannover ist eine besondere Situation. Dort gibt es schon seit Jahren interne Probleme, auch mit Martin Kind. Aber wenn der Verein es nicht selbst geregelt bekommt, muss es eine andere Lösung geben. So, wie der DFB im Moment vorgeht – mit Bestrafungen, auch in diesen Höhen – werden wir dieses Rad nicht stoppen, sondern es eher antreiben und die Fronten verschärfen. Die Ultra-Gruppierungen formieren sich bundesweit. Da müssen wir Antworten finden. Aber das werden wir als Klubs nicht alleine hinbekommen. Da gehören auch der DFB und die DFL mit rein. Ich würde mir wünschen, dass sie sich ergebnisoffen mit in die Diskussion begeben würden. GRUEV Aber lasst uns nicht nur negativ sprechen. Beim Derby Duisburg gegen Bochum am vergangenen Wochenende haben 23.000 gefeiert, ohne Gewalt. Es war eine überragende Atmosphäre. Das muss man übertragen. GIANNI COSTA UND ROBERT PETERS STELLTEN DIE FRAGEN. LAURA HARLOS UND PATRICK SCHERER FASSTEN DAS GESPRÄCH ZUSAMMEN.