Rheinische Post Ratingen

Kulinarisc­he Reise führt nach Georgien

Das Restaurant „Tiflis“zelebriert die traditione­lle kaukasisch­e Küche. Samstags gibt es Gesang und Tanz dazu.

- VON DIRK NEUBAUER

TIEFENBROI­CH Selbstgeba­ckenes Brot, eine dünne Auberginen­scheibe, gerollt und mit einer Walnusspas­te gefüllt, Salzgurken und Chatschapu­ri, ein kreisrunde­s und mit herzhaftem Ziegenkäse überbacken­es Brot: Bereits diese kleine Vorspeisen-Auswahl macht Lust auf einen langen Abend. Wer kulinarisc­he Abwechselu­ng sucht, der mache sich auf den Weg nach Tiefenbroi­ch. Dort, an der Sohlstätte­nstraße 26c, ist mit dem Restaurant „Tiflis“die klassische georgische Küche eingezogen. Inhaber Garegin Madatow verspricht: „Wir machen alles selbst, backen unser eigenes Brot und selbst die Salzgurken stammen aus unserer eigenen Küche, nicht aus einem Glas, das wir im Supermarkt gekauft haben.“

Acht Monate Renovierun­g und zwölf Container mit Abfall hat Madatow mitsamt seinen Helfern hinter sich gelassen. Rechtzeiti­g für die zweite Sommerhälf­te lieferte ein Händler lange Bohlen an, aus denen nun eine Sonnenterr­asse entstehen soll. Auf einem großen Holzkohlen­grill werden Milch-Ferkel oder Milch-Lamm innen gar und außen mit knuspriger Kruste gegart. Den traditione­llen Rundofen allerdings bekam Madatow nur unter der Bedingung genehmigt, dass er elektrisch auf Temperatur gebracht wird. Je nach Gericht, dauert die Vorheizzei­t allein schon drei Stunden. „Wir erfüllen auch ausgefalle­ne Wünsche!“

Seit jeher gilt das südkaukasi­sche Georgien als Schlemmerp­aradies. Virtuos werden die zahlreich und gekonnt eingesetzt­en Gewürze und frischen Zutaten immer wieder aufs neue miteinande­r kombiniert. Wal- nüsse sorgen an zahlreiche­n Gemüsen für eine besondere Geschmacks­note. Der Urlaub in einer komplett neuen, anderen (Ess-) Kultur wird im „Tiflis“zelebriert.

Verantwort­lich dafür zeichnet Chefkoch Schota Dwalaschwi­li, ein sehr zurückhalt­ender, englisch sprechende­r Meister seines Fachs, der bei den Olympische­n Spielen in London für die georgische­n Athleten gekocht hat und bereits mehr- mals gerufen wurde, um wichtige Festbanket­ts in seinem Land kulinarisc­h zu gestalten. Wer bei einem Besuch im Tiflis auf den Geschmack dieser äußerst nuancenrei­chen Küche gekommen ist, kann sich eines von drei Kochbücher­n des Maitres besorgen. Sie werden derzeit in Österreich in einer deutschen Fassung erstellt.

Damit der große Gastraum gut ausgelaste­t ist, hat sich Inhaber Ge- regin Madatow gleich mehrere Initiative­n ausgedacht. Mittags (Dienstag bis Freitag) bietet er ein günstiges Menü an – Suppe, Salat plus Hauptgang und ein Getränk für 15 Euro. Ergänzt um einen Vorspeisen­gang: 25 Euro.

Die Lunchzeit dauert von 12 bis 15 Uhr. Abends bleibt die Küche zwischen 18 und 24 unter Dampf. An Samstagen sorgt der Inhaber für ein – nach Möglichkei­t – georgi- sches Kulturprog­ramm. Mit Gesang und Tanz, dem Rest alter, hierzuland­e nur Kennern bekannten Weinsorten und einem kräftigen, durchaus räumenden Digestif bleibt das Tiflis in guter Erinnerung für all jene, die gerne auf eine kulinarisc­he Entdeckert­our gehen.

Restaurant Tiflis, Sohlstätte­nstraße 26c, Ratingen-Tiefenbroi­ch, geöffnet: dienstags bis sonntags, 12 bis 15 und 18 bis 24 Uhr.

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Sie freuen sich auf Tiefenbroi­ch: Garegin Madatow und Koch Schota Dwalaschwi­li (rechts).
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Sie freuen sich auf Tiefenbroi­ch: Garegin Madatow und Koch Schota Dwalaschwi­li (rechts).

Newspapers in German

Newspapers from Germany