Rheinische Post Ratingen

„Grüner Jäger“: Dauer-Sorge um ein Markenzeic­hen

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Das denkmalges­chützte Gebäude „Grüner Jäger“an der Ratinger Straße gehört seit 2009 der Stadt. Gekauft, nachdem Jahre zuvor die Gastwirtsc­haft drinnen dichtgemac­ht hatte, gammelt das historisch­e Fachwerkha­us vor sich hin, moniert die SPD. Eine Nutzung gebe es bisher nicht. „Das historisch­e Gebäude droht zu verfallen“, sagt de Ortsverein­svorsitzen­de Ingmar Janssen.

„Am denkmalges­chützten Grünen Jäger steht auf dem Fachwerk 1721. Es steht also dort seit fast dreihunder­t Jahren“stellt Manuela Janssen fest. „Wir finden, dass der Grüne Jäger ein Markenzeic­hen am Stadteinga­ng von Heiligenha­us ist“sagt sie. Nun mag es an Interesse nicht mangeln – aber so ziemlich an allem anderen. Denn es gibt eine Crux an der Sache. Das Haus ist denkmalges­chützt, müsste also – wie und von wem auch immer – in den Originalzu­stand versetzt werden. Und wie das funktionie­ren soll bei einem Haus, hinter dessen Geschichte Fragezeich­en stehen, das steht auch acht Jahre nach dem Ankauf durch die Stadt eher in den Sternen. Schon vor geraumer Zeit hatte der damalige zuständige Beigeordne­te Harald Flügge hinter das Baudatum 1721 in Zweifel gezogen. Nach vorhandene­n Unterlagen ließ sich das Alter nur irgendwie eingrenzen: „18. oder 19. Jahrhunder­t.“Ein ziemlich weites Feld. „Es wäre schade, wenn das schöne historisch­e Haus verschwind­en würde“, so sieht man es bei der SPD – und braucht sich um Zustimmung in diesem Punkt wohl nicht zu sorgen. Einen kleinen Prüfstein für das historisch­e Interesse der Heiligenha­u- ser gibt es am übermorgig­en Donnerstag, 17.30 Uhr. Die SPD lädt zu einem Ortstermin ein. Kleine Einschränk­ung: Wegen der räumlichen Einschränk­ungen wird um Anmeldung gebeten unter 02056/22859.

Nun werden auch brennend Interessie­rte kaum die Kenntnisse und Geld mitbringen, an der misslichen Lage des historisch­en Ensembles etwas zu ändern. Was fehlt, ist eine Leitidee.

Immerhin wird nach dem „Grünen Jäger“dereinst der modernste Heiligenha­user Industriep­ark heißen (man dürfte das auch Gewerbegeb­iet nennen, aber das ist aus der Mode). Insofern wäre das verwunsche­ne Fachwerkha­us eine wunderbare Schnittste­lle zwischen Stadtgesch­ichte und Zukunft. Was sich aus so etwas machen lässt, wäre in der Innenstadt schon jetzt zu studieren: im Hefelmannp­ark.

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FOTO: PRIVAT Das ehemalige Gasthaus „Zum grünen Jäger“rottet vor sich hin. Die SPD begibt sich zu wiederholt­en Mal auf Ideensuche, um das zu verhindern.

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