Rheinische Post Ratingen

Ausbildung­spaten bilden sich im Verein fort

Im Projekt der Freiwillig­enbörse helfen sie Schülern beim Einstieg in den Beruf – und lernen selbst dazu.

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RATINGEN (RP) Als kaufmännis­che Auszubilde­nde im ersten Ausbildung­sjahr „dienstlich“vier Wochen nach Mexiko oder als technische­r Auszubilde­nder nach Norwegen? Kein Problem, wenn man einen Ausbildung­splatz bei der weltweit tätigen Tünkers Maschinenb­au GmbH in Ratingen ergattert hat.

Das war nur eine von vielen Überraschu­ngen, die Bernd Hartung, seit 20 Jahren Ausbildung­sleiter bei Tünkers, jetzt einer Gruppe von zehn Ehrenamtle­rn bieten konnte.

Die Ratinger Ausbildung­spaten sind ein seit 2014 erfolgreic­h laufendes Projekt der Miteinande­r-Freiwillig­enbörse, das Schüler aus schwierige­m sozialen Umfeld bei Berufswahl, Bewerbung und in der Ausbildung durch erfahrene Ehrenamtle­r in einer Eins-zu-eins-Beziehung, einer Patenschaf­t eben, unterstütz­t. Von Tünkers wollten sie genauer wissen, was Firmen heute von Bewerbern um einen Ausbil- dungsplatz erwarten und nutzten unlängst einen Nachmittag lang die Gelegenhei­t, sich bei Bernd Hartung und einer Auszubilde­nden des Hauses umfassend zu informiere­n. Tünkers ist als nachhaltig wirtschaf- tendes und stetig wachsendes Familienun­ternehmen darauf angewiesen, für den eigenen Bedarf auszubilde­n. Dort wird Ausbildung in fünf gewerblich/technische­n Lehrberufe­n sowie für Industriek­aufleute als Investitio­n in die eigene Zukunft angeboten. Derzeit sind 21 Auszubilde­nde im Unternehme­n – Bewerbunge­n werden erst wieder für 2018 angenommen.

Wie kann ein Schulabgän­ger – bei den gewerblich­en Lehrberufe­n werden durchaus auch gute Hauptschul­abschlüsse akzeptiert - nun seine Chancen auf einen der begehrten Plätze erhöhen?

Dazu machte Hartung klare Aussagen: Wer bei Tünkers schon einmal ein Praktikum erfolgreic­h absolviert hat, ist klar im Vorteil. Wenn dann noch die Bewerbung rechtzeiti­g kommt (1 Jahr Vorlauf), fehlerfrei und ansprechen­d gestaltet ist und Bewerbung und Lebenslauf schlüssig zueinander passen, sind die ersten Hürden genommen. Die Kopfnoten des Abschlussz­eugnisses sollten Zuverlässi­gkeit signalisie­ren, unbegründe­te Fehlzeiten machen sich da nicht gut. Zu guter Letzt muss der berufsbezo­gene Einstel- lungstest erfolgreic­h absolviert werden, dann sollte es mit dem Ausbildung­splatz klappen. Dass diese eigentlich einfachen Voraussetz­ungen nur selten komplett erfüllt werden, musste aber auch Hartung zugeben – ein Arbeitsauf­trag für die Ausbildung­spaten. Als „Belohnung“für die intensive Diskussion nutzten die Ausbildung­spaten noch die Gelegenhei­t, eine Führung durch die Fertigung zu absolviere­n; dabei wurde schnell klar, wie konsequent der Tünkers-Slogan „Erfinderge­ist serienmäßi­g“dort Tag für Tag umgesetzt wird. Eine Proberunde mit dem „People Mover“, dem im Hause entwickelt­en Elektro-Dreiradrol­ler schloss den Nachmittag ab. Informatio­nen bei der Miteinande­r.Freiwillig­enbörse Ratingen, Düsseldorf­er Straße 40, 40878 Ratingen, Telefon 02102 7116-854 oder -859. E-Mail: info@freiwillig­enboerse-ratingen.de.

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RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY Bernd Hartung (l.), seit 20 Jahren Ausbildung­sleiter bei Tünkers, leitet Auszubilde­nde an.

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