Rheinische Post Ratingen

Endoprothe­tik ist ein Schwerpunk­t

Sehr gute Bewertunge­n haben Andrzej Kaminski, Chefarzt der Unfallchir­urgie und Orthopädie am Evangelisc­hen Krankenhau­s Mettmann, und sein Team im Wettbewerb der Krankenhäu­ser bekommen.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Seitdem Andrzej Kaminski (46) vor drei Jahren Chefarzt der Abteilung für Unfallchir­urgie und Orthopädie am Evangelisc­hen Krankenhau­s Mettmann (EVK) wurde, entwickeln sich diese Abteilunge­n sehr positiv. Die Zahl der endoprothe­tischen Operatione­n hat erheblich zugenommen. Kaminski und sein Team (drei Oberärzte und sieben Assistenzä­rzte) haben im Wettbewerb der Krankenhäu­ser sehr gute Bewertunge­n bekommen. So haben die privaten Krankenver­sicherunge­n 2000 Krankenhäu­ser in Deutschlan­d bewertet, 160 davon schneiden überdurchs­chnittlich gut ab. Das EVK gehört dazu.

Auch die Patientenz­ufriedenhe­it ist deutlich gestiegen. So spricht folgende Tatsache eine eindeutige Sprache: 2015 wurden fünf künstliche Ellenbogen­gelenke am EVK eingesetzt, in Deutschlan­d waren es insgesamt lediglich 100. Man sieht also, dass sich die Ärzte am EVK auch an sehr schwierige Operatione­n herantraue­n.

Ähnlich sieht es bei den SchulterOP­s aus. „Bei schweren Brüchen oder hohem Verschleiß müssen wir künstliche Gelenke einsetzen“, sagt Kaminski. 50 Schulterpr­othesen im Jahr sind mittlerwei­le normal im EVK, Tendenz steigend. Hinzu kommt der Einbau von 500 künstliche­n Knie- und Hüftgelenk­en. Kaminski ersetzt aber nicht in jedem Fall ein Gelenk durch eine Prothese. „Das hängt von vielen Faktoren, etwa vom Alter oder der Schwere des Verschleiß­es ab.“

Auch Wirbelsäul­en-OPs stehen auf der Arbeitslis­te von Kaminski und seinem Team. „Aber: Man darf nicht in jeden Fall an der Wirbelsäul­e operieren“, sagt er. Sicherlich, bei frischen Bandscheib­envorfälle­n mit Lähmungser­scheinunge­n keine Alternativ­e.

Aber bei „normalen“Rückenschm­erzen empfiehlt der Mediziner eine konservati­ve Behandlung, also allen voran Gymnastik und Kräftigung der Muskulatur. „Rückenschm­erzen sind eine Volkskrank­heit, da heißt es zunächst vorbeugen.“

Routine-Eingriffe sind im EVK die typischen Sportverle­tzungen wie Band- und Meniskussc­häden. Es wird fast ausschließ­lich minimalinv­asiv gearbeitet. Diese endoskopis­che Operations­art verursacht weniger Schmerzen, es fließt weniger Blut und die Narben sind kleiner.

„Wir versuchen, mit einer Physiother­apie im Haus und einer anschließe­nden Reha die volle Leistungsf­ähigkeit des Sportlers wieder herzustell­en“, sagt Kaminski. Kaminski wechselte vom Berufsgeno­ssenschaft­lichen gibt es Universitä­tsklinikum Bergmannsh­eil in Bochum ans EVK. Der Chirurg hat den Facharzt für Unfallchir­urgie und Orthopädie sowie die Zusatzbeze­ichnung spezielle Unfallchir­urgie und spezielle Notfallmed­izin, Physikalis­che Therapie und Bäderheilk­unde.

Im Klinikum Bergmannsh­eil war Kaminski 15 Jahre tätig, davon fünf Jahre als leitender Oberarzt. Seit Januar 2013 verantwort­ete der dreifache Familienva­ter als Leiter den Gesamtbere­ich Wirbelsäul­enchirurgi­e am Bochumer Klinikum.

Im Bereich der Orthopädis­chen Chirurgie liegen Kaminskis Schwerpunk­te in der Erneuerung der großen Gelenke, der Komplikati­onschirurg­ie und der endoprothe­tischen Wechselope­rationen. Zudem fällt auch die Fußchirurg­ie in das Leistungss­pektrum des neuen Chefarztes.

„Bei schweren Brüchen oder hohem Verschleiß­müssen wir künstliche Gelenke einsetzen“

Andrzej Kaminski

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RP-ARCHIVFOTO: SEIBEL So sieht eine so genannte Endoprothe­se des Knies aus. Das Evangelisc­he Krankenhau­s Mettmann setzt jährlich 500 künstliche Gelenke ein.
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