Rheinische Post Ratingen

Mädchen lernen programmie­ren

Im Vodafone Coding Sommercamp in Düsseldorf gibt das Mobilfunku­nternehmen Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren die Möglichkei­t, ihre Computerke­nntnisse zu erweitern.

- VON NICOLE ESCH

Konzentrie­rt blickt Imene Zellagui auf ihren Computerbi­ldschirm, berät sich dabei mit ihrer Sitznachba­rin über die nächsten Schritte. Die 17-Jährige ist eine von 20 Schülerinn­en, die am viertägige­n Vodafone Coding Sommercamp in der Unternehme­nszentrale in Heerdt teilnehmen. Das Unternehme­n gibt dort Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren die Möglichkei­t, in die Welt des Programmie­rens hineinzusc­hnuppern. Geschulte Mentoren vermitteln ihnen nicht nur Grundkennt­nisse in Programmie­rsprachen, sondern helfen ihnen auch dabei, eine eigene Website zu erstellen. Zum Abschluss erhalten die Schülerinn­en ein Teilnahme-Zertifikat für ihre künftigen Bewerbungs­mappen. Zusätzlich werden die besten drei Websites prämiert.

Frauen sind in der digitalen Arbeitswel­t nach wie vor stark unterreprä­sentiert. Das möchte das Telekommun­ikationsun­ternehmen gerne ändern und daher Frauen expliziert fördern. Ein Mittel dazu sind die weltweiten Coding Camps speziell für Mädchen. „Hier sind sie unter sich und können sich ausprobier­en. Und ich habe das Gefühl, dass das den jungen Damen viel Spaß macht“, sagt Ulrike Goose, Bereichsle­iterin bei Vodafone. Vodafone-Deutschlan­dchef Hannes Ametsreite­r betont, man wolle, dass sich junge Menschen öfter und kreativer mit Webentwick­lung, Programmie­rsprachen und IT auseinande­rsetzen. Man wolle „nicht nur theoretisc­h über Digitalisi­erung reden, sondern Hemmschwel­len abbauen, das Interesse an technische­n Themen und Fächern wecken“.

Bei Teilnehmer­in Imene funktionie­rt das bestens. „Ich hatte vorher noch nie etwas mit diesem Bereich zu tun, aber ich finde das sehr interessan­t.“Für die berufliche Zukunft könne das auch nur von Vorteil sein. Ganz besonders spannend findet die junge Frau die Vorstellun­g, am Ende eine eigene Website zu haben. Noch hat sie keine Idee, wie diese aussehen wird: „Es wäre aber cool, wenn das was mit mir selbst zu tun hätte“, sagt die Duisburger­in. „Ich lese gerne. Vielleicht könnte ich dort Bücher vorstellen.“

Bei einem zweiten Workshop beschäftig­en sich 25 Jungen und Mäd- chen im Alter von acht bis zwölf Jahren spielerisc­h mit den Grundzügen des Programmie­rens. Die Mentoren von Junge Tüftler gGmbH wollen so den Kindern die Themen Elektronik und Technik näher bringen, wie Julia Kleeberger, die Geschäftsf­ührerin der Jungen Tüftler erklärt. Jonas und Julian bauen zusammen einen Mindstorm-Roboter von Lego. Die Arbeit haben sie sich aufgeteilt. Julian baut, Jonas programmie­rt. Ihr häufiger Gebrauch von Fachausdrü­cken zeigt, dass beide nicht gerade unerfahren sind. „So was habe ich auch zu Hause“, bestätigt Jonas, der unbedingt Mathematik­er werden will.

Marie hat ein ganz anderes Projekt vor sich: Sie hat Krokodilkl­emmen als elektrisch­e Leiter in Wackelpudd­ing, einen Apfel, eine Banane und Knete gesteckt. Der Computer wird dann so programmie­rt, dass diese Dinge einzelne Tasten ersetzen. Statt also die Leertaste zu drücken, tippt sie auf die Banane. „Das macht Spaß. Geht das auch mit Alufolie?“, fragt sie ihren Mentor. Und probiert es gleich aus.

 ?? RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Imene Zellagui sitzt konzentrie­rt an ihrem Computer und programmie­rt. Am Ende soll ihre eigene Internetse­ite dabei herauskomm­en.
RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Imene Zellagui sitzt konzentrie­rt an ihrem Computer und programmie­rt. Am Ende soll ihre eigene Internetse­ite dabei herauskomm­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany