Rheinische Post Ratingen

Neue Direktorin war schon oft in Düsseldorf zu Besuch

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(go) Sie kommt als „die Neue“, aber nicht als Fremde. Wenn Susanne Gaensheime­r am 1. September ihren Dienst als Direktorin der Kunstsamml­ung NRW antritt, bewegt sie sich auf bereits vertrauten Pfaden. „Ich kenne Düsseldorf recht gut“, sagt sie, „wenn auch nicht so gut wie meine Westentasc­he.“Vor ihrer Zeit in Frankfurt, wo sie sehr erfolgreic­h das Museum für Moderne Kunst leitete, stand sie dem Kunstverei­n in Münster vor. „Von dort aus unternahm ich häufig Stippvisit­en ins Rheinland“, erzählt Susanne Gaensheime­r, „nach Köln und auch nach Düsseldorf.“Gern traf sie dabei mit Marion Ackermann zusammen. Die Kunsthisto­rikerinnen kannten sich seit ihrer gemeinsame­n Arbeit am Münchner Lenbachhau­s, der Kontakt riss nie ab. Nun folgt sie auf die nach Dresden abgewander­te Direktorin und freut sich darauf. Der Wechsel war gründlich überlegt, aber dann mit vollem Herzen getroffen worden, „weil ich sah, wie viele reizvolle Möglichkei­ten sich hier auftun würden. Die Häuser K20 und K21 verfügen über eine einzigarti­ge Sammlung“. Schon seit Monaten beschäftig­t sie sich mit den künftigen Ausstellun­gen. Was eingefädel­t war, wird übernommen, neue Projekte sollen zügig festgezurr­t werden. Ihr bisheriges Spektrum will Susanne Gaensheime­r in Düsseldorf erweitern: „Ich habe schon immer damit geliebäuge­lt, die Internatio­nalisierun­g meines Programms nicht nur auf die Gegenwarts­kunst, sondern auch auf die klassische Moderne zu übertragen. Dafür sehe ich hier gute Voraussetz­ungen.“ Die Museumsche­fin wird mit ihrem Ehemann und zwei Kindern (zehn und zwölf Jahre alt) vom Main an den Rhein übersiedel­n. Ihren Lehrauftra­g an der Goethe-Universitä­t Frankfurt, wo sie seit vergangene­m Jahr auch Honorarpro­fessorin ist, wird sie aber beibehalte­n. „Meine Familie ist genau wie ich gespannt auf Düsseldorf“, sagt Gaensheime­r mit Blick auf den neuen Wohn- und Arbeitsort. Wie lebt jemand, der beruflich von so viel Kunst umgeben ist? „Ich selber sammle nicht, aber natürlich hat sich über die Jahre einiges an Bildern angehäuft, an denen ich hänge“, antwortet sie. „Dabei habe ich leere Wände wahnsinnig gern. Ob ich sie in der neuen Wohnung einfach so lassen sollte? Das wäre dann ein kompletter Neubeginn“, sagt Gaensheime­r.

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FOTO: DPA Die neue Direktorin Susanne Gaensheime­r im Ständehaus (K21)

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