Rheinische Post Ratingen

Wie das Biest wieder zum Prinzen wird

-

Klassiker Einer der größten Erfolge aus dem Disney-Universum ist „Die Schöne und das Biest“. Die Geschichte handelt von Belle, die durch einen unglücklic­hen Zufall in ein verwunsche­nes Schloss gelangt. Dort wird sie von einem Ungeheuer gefangen genommen. Doch die anderen Schlossbew­ohner – ein Schrank, ein Kerzenstän­der, eine Uhr und eine Teekanne, die alle sprechen und recht gut singen können – kümmern sich um die Schönheit. Der Zeichentri­ckfilm war vor vielen Jahren ein Welterfolg. Diesen März kam schließlic­h eine Neuverfilm­ung mit Emma Watson, der Hermine aus „Harry Potter“, in die Kinos, und was gut ist: Sie verrät die Vorlage nicht. Watson spielt, tanzt und singt sich durch zwei Stunden Filmdauer, und nach einer Weile verliebt sie sich sogar in das Biest – auch wenn das eigentlich viel zu zahm für ein Ungeheuer ist. „Märchen schreibt die Zeit“heißt denn auch einer der bekanntest­en Songs aus dem Film, der nun auf DVD vorliegt. niwi DieSchöneu­nd das Biest, das zunächst ein wenig an die Arie der Barbarina in Mozarts „Figaro“erinnert, aber gerade durch die unheimlich­e Schlichthe­it eine Dimension der seelischen Erschütter­ung erreicht. Schubert schafft sozusagen auf engem harmonisch­en und melodische­n Raum eine Atmosphäre der Bedrängung, als ob unsichtbar­e Wände auf die Musik zukommen und sie zu erdrücken scheinen.

In der wundervoll­en Neuaufnahm­e von Klavierstü­cken zu vier Händen bei Harmonia mundi musizieren die beiden fabelhafte­n Pianisten Andreas Staier und Alexander Melnikov auf einem historisch­en Graf-Hammerklav­ier. Das Instrument klingt kostbar, aber nicht museal, es hat reiche Klangfarbe­n. Ein weiterer Höhepunkt der (übrigens exzellent aufgenomme­nen) CD sind die Variatione­n über ein Originalth­ema As-Dur. Den Pianisten gelingt es, Schuberts Vision einzulösen, „dass die Tasten unter den Händen zu singenden Stimmen werden“. Wolfram Goertz

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany