Rheinische Post Ratingen

Lintorfer Schützen feiern ganz groß

- VON WOLFGANG SCHNEIDER

Das macht Laune: Bayrischer Abend, Feuerwerk, Parade im Trockenen – und heute folgt der Königsschu­ss.

LINTORF Er kann es doch! Und dementspre­chend zufrieden blickte Lintorfs Schützench­ef Andreas Preuß dann in die Runde. Das erste Mal in seiner Amtszeit als Vorsitzend­er der St. Sebastianu­s Bruderscha­ft versank der traditione­lle Schützenzu­g durchs Dorf nicht in sintflutar­tigem Regen.

Vor zwei Jahren war der Zug sogar fast komplett ins Wasser gefallen. Aber diesmal hielt das Wetter von ein paar kleinen Tropfen am Anfang abgesehen dann doch. Und so konnten Preuß und König Robert Schmale vom Tambourcor­ps Lintorf Reserve den Zug durch die Gemeinde dann sichtlich genießen. Etwas unentspann­ter war dagegen die Fahrt in der Kutsche für Wolfgang Diedrich, den stellvertr­etenden Bürgermeis­ter. Eines der Pferde war nicht ganz so guter Laune und sorgte dafür, dass die Kutsche mächtig durchgesch­üttelt wurde. Glück im Unglück also für Bürgermeis­ter Klaus Pesch - der musste nämlich krank das Bett hüten und wurde deshalb von Diedrich das ganze Wochenende über vertreten.

Das hatte am Freitagabe­nd im Festzelt im Thunesweg mit einem grandiosen bayrischen Abend begonnen, dem selbst der strömende Regen zwischendu­rch nichts anhaben konnte: „Die Leute waren so in Feierstimm­ung, dass sie den Regen gar nicht bemerkt haben“, freute sich Preuß, der nahezu das ganze Wochenende mit seinem Ruf als „Lintorfer Regengott“kokettiert­e. „Ich beeile mich extra mit meiner Rede, damit wir auch wirklich trocken bleiben“, sagte er zum Beispiel beim großen Zapfenstre­ich am Samstagabe­nd auf dem Lintorfer Markt, zu dem wie immer viele hundert Menschen aus dem ganzen Stadtteil gekommen waren.

Ein besonderer Höhepunkt war dabei übrigens die Abordnung der Ratinger Bruderscha­ft um ihren Schützench­ef Gero Keusen, die - kein Scherz - mit St. Martin-Laternen am Straßenran­d standen und sichtlich Spaß hatten. Eigentlich auch kein Wunder, marschiert­e doch mit dem Ratinger Jungkönig Marius Mohr einer der Ihren mit. Mohr hatte nämlich beim Möschesonn­tag eine Woche vor dem Schützenfe­st in Lintorf seinen zweiten Titel binnen weniger Tage erschossen - den des Lintorfer Gästekönig­s.

Einen echten Knalleffek­t setzten die Verantwort­lichen der Lintorfer Bruderscha­ft am Samstagabe­nd, als sich die Dunkelheit über den Stadtteil gesenkt hatte. Ein bemerkensw­ertes Feuerwerk sorgte für viel Applaus von den Schaulusti­gen. Den dürfte es auch heute Mittag geben, wenn am Schießstan­d entschiede­n wird, wer Robert Schmale als König ablöst und wer Kronprinz wird. Gegen 14 Uhr sollen die beiden entscheide­nden Schüsse fallen.

Und wer die Lintorfer Schützen kennt, weiß genau, dass der Terminplan fast immer penibel eingehalte­n wird.

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Auch das war eine Premiere: trockenes Wetter. Das genossen beim Umzug der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Wolfgang Diedrich, das Königspaar Robert und Christa Schmale und Schützench­ef Andreas Preuß.
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Die Biedermeie­rgruppe setzte eigene Akzente.

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