Hendricks: Software-Updates bei Diesel-Pkw reichen nicht
BERLIN (mar) Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat ihre Forderung nach echten Umrüstungen von Diesel-Motoren mit einer Studie untermauert. SoftwareUpdates allein reichten nicht aus, um den gesundheitsgefährdenden Stickoxid-Ausstoß von Diesel-Fahrzeugen so zu verringern, wie es nötig wäre, sagte Hendricks. Sie stützte sich auf eine von ihr in Auftrag gegebene Untersuchung des Umweltbundesamtes. Demnach verringern die beim Diesel-Gipfel am 2. August beschlossenen Maßnahmen die Stickoxid-Belastung in betroffenen Städten nur um sechs Prozent. Hendricks forderte eine technische Umrüstung. Auch Kfz-Händler und das Handwerk sprachen sich dafür aus, die Autos nachzubessern.
„Wir werden den Diesel weiter brauchen“, sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär des Handwerksverbands. „Ein Software-Update kann nicht das letzte Wort sein. Wir brauchen auch eine technische Nachrüstung der Motoren-Hardware. Darüber müssen wir mit der Autoindustrie jetzt reden.“Der Autoverband VDA hingegen erklärte, es bestehe „keinerlei Anlass für Nachjustierungen“.
Die Autobranche muss sich nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf verstärkte Kontrollen einstellen. Sie warf den Konzernen gestern vor, die Spielräume etwa bei Emissionsmessungen zu sehr ausgenutzt zu haben. Leitartikel Seite A2 Wirtschaft Seite B 1