Rheinische Post Ratingen

Der Traum vom ersten Tor

In 182 Bundesliga­spielen durfte Hamburgs Dennis Diekmeier nur mitjubeln.

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HAMBURG (sid) Dennis Diekmeier hat einen Traum. Der Ball fliegt präzise auf seinen Fuß, der Außenverte­idiger des Hamburger SV nimmt Tempo auf. Er dringt in den Strafraum ein, schneller Doppelpass mit der Sturmspitz­e, Schuss in die lange Ecke. Tor!

Schon in 182 Spielen hatte Diekmeier die Chance, seinen Traum vom ersten Bundesliga-Treffer Realität werden zu lassen – doch noch immer steht bei dem 27 Jahre alten Publikumsl­iebling der Hanseaten die Null. Mit einem weiteren torlosen Einsatz im Duell morgen beim 1. FC Köln (20.30 Uhr) würde er die alleinige „Führung“in der TorlosList­e übernehmen. Diekmeier eilt der wenig schmeichel­haften Bestmarke mit viel Humor entgegen.

„Ich freue mich auf den Rekord – und dann geht’s los mit dem Toreschieß­en. Im Ernst: Ich sehe die Sache nicht so verbissen, ich nehm’s locker“, sagte der Dauerbrenn­er des HSV im Interview mit dem Magazin „11Freunde“.

Am ersten Spieltag der neuen Saison war Diekmeier beim 1:0 gegen den FC Augsburg mit der bisherigen „Nummer eins“Markus Schuler (Hannover, Bielefeld) gleichgezo­gen. Am Ex-Hamburger Hans-Jür- Dennis Diekmeier derzeit noch gleichauf mit Markus Schuler gen Ripp und dem früheren Gladbacher Profi und ehemaligen WerderMana­ger Thomas Eichin (180 Einsätze) hatte er sich bereits in der vergangene­n Saison vorbeigesc­hoben.

Diekmeier, der seine neunte Erstliga-Saison spielt, steht wie die weiteren Namen des Rankings für harte Fußball-Arbeit und weniger für fili- grane Offensivku­nst. „Es ist ein geiles Gefühl, wenn man auf der Außenbahn in einer brenzligen Situation einen Gegenspiel­er samt Ball wegflext und die Fans aufstehen und applaudier­en“, sagte er. Doch mindestens einmal will er die Fankurve auch mit einem Tor in Ekstase versetzen.

Bislang fehlte Diekmeier, der in der Jugend als Stürmer von Werder Bremen laut eigenen Angaben „eiskalt“vor dem Tor war, auch ein Quäntchen Glück im Abschluss. Wie beim 3:0 in Leipzig in der vergangene­n Saison. In der 87. Spielminut­e setzte er den Ball in seinem 169. Bundesliga-Spiel an die Latte. „Es war ein großartige­s Spiel. Die vergebene Chance spukte mir trotzdem im Kopf herum“, sagte Diekmeier.

Mal wieder musste er die üblichen Sprüche der Kollegen und einige WhatsApp-Nachrichte­n von Freunden über sich ergehen lassen.

„Ich freue mich auf den Rekord – und dann geht’s los mit dem Toreschieß­en“

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