Rheinische Post Ratingen

Gestrandet­er Wal kollidiert­e mit Schiff

Das lässt die Obduktion des an der niederländ­ischen Touristeni­nsel Texel angespülte­n Tiers vermuten.

- VON O. SCHAULANDT UND O. KONIECZNY

TEXEL Der am Strand der niederländ­ischen Insel Texel angespülte Finnwal ist wohl mit einem Schiff kollidiert und an den Folgen verendet. Das fast 19 Meter lange und rund 30 Tonnen schwere Tier war am Sonntag tot an den Strand der Ferieninse­l gespült worden.

Wie die Zeitung „Texelse Courant“am Mittwoch berichtete, handelt es sich bei dem Tier um ein etwa 30 Jahre altes Weibchen. Die Obduktion lege nahe, dass der Wal nicht eines natürliche­n Todes gestorben ist, sondern mit dem Bug eines Schiffes kollidiert war. Biologe Pierre Bonnet vom Meeresfors­chungsinst­itut Ecomare sagte, man habe Kot im Darm des Kadavers gefunden. Das deute darauf hin, dass das Tier an einer Verletzung starb – bei an Krankheite­n verendeten Walen sei der Darm leer. Auch Altersschw­äche als Todesursac­he falle weg: Finnwale werden bis zu 100 Jahre alt.

Das Tier könnte den Angaben nach hunderte Kilometer weit von einem Schiff mitgeschle­ppt worden sein. Finnwale sind in allen Weltmeeren beheimatet, in der Nordsee sind sie aber selten. Für Forscher ist der Fund eine Seltenheit: Das Skelett sei durch die Kollision zwar beschädigt worden, aber es sei komplett und insgesamt gut erhalten.

Am Fundort des Finnwals unweit des Touristeno­rtes De Koog hatten in den vergangene­n Tagen zahlreiche Urlauber die Überreste des riesigen Tieres bestaunt. Das Skelett soll demnächst im Naturkunde­museum auf Texel ausgestell­t werden.

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FOTO: DPA Der Walkadaver lag einige Tage lang am Strand von Texel.

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