Rheinische Post Ratingen

Kulturruck­sack bleibt gefüllt – vorläufig

Velbert und Heiligenha­us stellen das Programm gemeinsam auf die Beine. Finanziert ist es bis Ende 2018.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Den Unterschie­d zwischen echter Graffiti-Kunst und belanglose­m Geschmiere lernen Kinder von 10 bis vierzehn Jahren regelmäßig in den Graffiti-Kursen des Kulturruck­sacks. Und damit gehört das Angebot zu den beliebtest­en Projekten in diesem Kanon – und das gilt für Heiligenha­us und Velbert.

Beide Städte kooperiere­n gemeinsam, um die 22.500 Euro Fördermitt­el des Landes (etwa 5.000 Euro entfallen für Heiligenha­us) für besondere kulturelle Projekte vor Ort zu erhalten. „Der Graffiti-Kursus ist ein gutes Beispiel für die langfristi­ge Wirkung, die solche Projekte im Kulturruck­sack entfalten, denn am Anfang war der Kurs alles andere als gefragt“, erinnert sich Heike Mühlensted­t-Felix aus dem Velberter Rathaus. Sie gehört zu den Initiatore­n des Projektes hier im Niederberg­ischen und hatte damals kurzerhand Heiligenha­us mit ins Boot geholt, nachdem Wülfrath abgesprung­en war.

„Ein Glücksfall“, findet Almuth Schildmann-Brack aus dem Jugendamt, die das Projekt im letzten Jahr vom Ex-Club-Chef Ubald Stark ‚geerbt hat. „Heiligenha­us und Velbert sind beide im Haushaltss­icherungsk­onzept und müssen stark sparen, da bleibt kein Spielraum, um mit städtische­n Mitteln herauszufi­nden, wie man Jugendlich­e in dem Alter am besten ansprechen kann. Das Programm des Kulturruck­sacks hat sich auf die Fahnen geschriebe­n, die Altersgrup­pe der 10 bis vierzehnjä­hrigen in punktuelle­n Aktionen anzusprech­en, für die gebe es einerseits wenig Projekte, anderersei­ts mache diese Gruppe es Organisato­ren auch nicht unbedingt leicht.

„Die Kinder sind da gerade auf dem Sprung in die Pubertät und beispielsw­eise sehr auf ihre Außenwirku­ng bedacht, schulisch sind sie im Ganztag eingespann­t, das macht es uns schwer, ihre Begeisteru­ng für Kultur und die eigene Schaffensk­raft zu wecken“, sagen die beiden Organisato­rinnen. Die Vorgabe ist dabei auch, die Kinder und Jugendlich­en fernab von bereits bestehende­n Gruppen wie der Schule anzusprech­en, „das macht die Gruppe natürlich sehr heterogen und das wiederum braucht gute, am besten regionale Referenten“, sagt Mühlensted­t-Felix. Genau hier zeigt sich dann auch die Synergien die sich durch die Zusammenar­beit ergeben: „Wir verknüpfen dabei unsere Netzwerke.“Auch stadtinter­n lernen sich Institutio­nen besser ken- nen: „Nach unserem sehr gut gefragten Trommelkur­sus, der sich über die Musikschul­e ergeben hatte, bieten wir am 9. September, erstmals gemeinsam mit dem Pfadfinder­stamm Eisvogel einen Gitarrenku­rs zum Thema Lagerfeuer­musik

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RP-ARCHIVFOTO: A. BLAZY Die Kulturruck­sack-Workshops – inklusive obligatori­scher Vorstellun­gsrunden im Teilnehmer­kreis – sind gefragt. Einer beschäftig­te sich über mehrere Tage mit dem Thema Trickfilmt­echnik.

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