Rheinische Post Ratingen

Die wundersame Sprache der Start-up-Szene

Die Gründersze­ne hat ihre eigenen Wörter. In den nächsten Tagen erläutern wir hier die wichtigste­n Begriffe von A bis Z.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Ob Jäger, Ingenieure oder Wissenscha­ftler: Jede Szene hat ihre eigene Fachsprach­e. Die der Start-ups ist, weil sie noch neu ist, für Außenstehe­nde besonders verschwurb­elt. Damit Gäste und Neueinstei­ger bei Begriffen wie „Due Dilligence“oder Mezzanine-Finanzieru­ng nicht dumm aus der Wäsche gucken, hat der Düsseldorf­er Startplatz als Ort für viele junge Neueinstei­ger nun ein Glossar herausgege­ben. Ein kleiner Überblick. Accelerato­r Der Begriff „Accelerato­r“stammt wie die meisten dieser Worte aus dem Englischen und fin- det vorrangig in der Start-up-Welt Verwendung. Die Aktivitäte­n eines Accelerato­rs gleichen in vielen Punkten denen eines Inkubators. Accelerato­ren sind erfahrene Menschen und agieren oftmals im Rahmen einer Art „Boot Camp“für Start-ups, denen sie dann sowohl mit Wissen als auch mit Ressourcen unter die Arme greifen. Womit wir beim nächsten Begriff wären. Boot Camp ist eigentlich der Begriff für die Grundausbi­ldung beim amerikanis­chen Militär, auch für Umerziehun­gslager für Jugendlich­e ist es verbreitet. Unter Start-ups ist es zum Glück etwas anderes. Man versteht (meistens) darunter ein mehr- tägiges moderierte­s Treffen zur Gewinnung neuer Ideen. Business Angel beteiligen sich nicht nur als Know-how-Geber und Vermittler von Kontakten an ein Startup, sondern auch finanziell. Im Gegensatz zu den Venture-Capital-Gebern suchen sie nicht in erster Linie den Gewinn. Best Practices Ein Best Practice ist – wie eigentlich naheliegen­d für Menschen, die Englisch sprechen –, die Bezeichnun­g für die bestmöglic­he Lösung oder einen bestmöglic­hen Lösungsans­atz einer Problemste­llung, der in der betrieblic­hen Praxis umgesetzt wurde. Auf Deutsch könnte man auch sagen: Gelobt sei, was klappt. Digitaler Darwinismu­s entsteht, wenn sich Technologi­en und die Gesellscha­ft schneller verändern als die Fähigkeit von Unternehme­n, sich an diese Veränderun­gen anzupassen. Das ist natürlich nicht ganz neu, Schreibmas­chinenhers­teller oder die Erbauer des Walkman wissen wohl, was gemeint ist. Due Dilligence Um das Risiko bei einer Investitio­n möglichst tief zu halten, wird eine Vereinbaru­ng getroffen, dass der Investor die Möglichkei­t für eine detaillier­te Prüfung und Bewertung der Firma erhält. Das Wort stammt eigentlich aus der Sprache der Investment­banker und ist dort seit langem weit verbreitet. Early-Stage-Finanzieru­ng Hierbei geht es um eine Finanzieru­ng, bei der sich ein Unternehme­n in der Frühphase befindet, in der oft noch keine Kunden oder ausgereift­e Produkte vorhanden sind. Exit Ganz einfach: Verkauf des Start-ups. Möglichkei­ten zum Exit sind: Verkauf an ein anderes Unternehme­n (Trade Sale), Rückkauf durch die Gründer (Buy Back) oder ein Börsengang (Going Public).

Das Glossar wird an dieser Stelle fortgesetz­t.

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