Rheinische Post Ratingen

Kräftemess­en zwischen SC West und Turu

Der Kampf der Fußball-Oberligist­en um den Platz hinter Fortuna geht heute Abend in die nächste Runde.

- VON MANFRED JOHANN UND CHRISTOPH ZABKAR

In der vergangene­n Spielzeit hat es eine Erschütter­ung der Machtverhä­ltnisse im Düsseldorf­er Amateurfuß­ball gegeben. Dabei zog Oberligist SC West an Turu – der jahrelange­n Nummer zwei hinter Fortuna – vorbei. „Ob sich die Konstellat­ion dauerhaft verschiebt, hängt allerdings von der nächsten Saison ab“, prophezeit­e der sportliche Leiter der Oberbilker, Bernd Meinhardt, damals. Heute (20 Uhr) begegnen sich nun West und Turu zum Flutlichtd­uell an der Schorlemer­straße. Die Bilanz spricht nach den beiden jüngsten 3:0-Derbysiege­n für West, die Form allerdings für Turu. Während der SCW aus den ersten drei Spielen vier Zähler sammelte, ist das Team von Neu-Trainer Dennis Brinkmann noch ungeschlag­en (sieben Punkte). Damit gehören die Oberbilker zu den Überraschu­ngsMannsch­aften in der Oberliga.

Da drängt sich die Frage auf, wie Brinkmann es geschafft hat, sein neuformier­tes Team so schnell auf Kurs zu bringen. „Wir laufen unheimlich viel und zwingen den Gegnern damit zu Fehlern“, erläutert der 38-Jährige. Solche Fehler des Gegners führten bereits zu acht Toren in drei Partien. Eine unglaublic­he Zahl, gerade wenn man an die vergangene Spielzeit denkt, in der die Oberbilker in 34 Partien nur auf 39 Treffer kamen und damit die wenigstens Tore aller Teams erzielten.

Die Entwicklun­g der BrinkmannE­lf ist auch in Oberkassel registrier­t worden. „Es ist nicht mehr das Team aus der Vorbereitu­ng“, warnt SCW- Coach Marcus John. „Turu hat sich noch mal verstärkt und agiert mit einem sehr guten Offensivpr­essing. Wir dürfen uns hinten keine Fehler erlauben.“Denn gerade von den Aussetzern in der Abwehr hat es zuletzt in Baumberg (0:5) zu viele gegeben. Weil auch Kapitän Christoph Zilgens nach einem Foul für vier Spiele gesperrt wurde, gibt es personelle Änderungen. Ob nun Dennis Ordelheide oder Jack HobsonMcVe­igh auf die Zilgens-Position im defensiven Mittelfeld rückt, bleibt aber offen. „Ordel bringt viel Offen- sivkraft mit, Jack ist ein schlauer Stratege – die Mischung wäre ideal“, meint John. Für Jeff Gyasi (Muskelverl­etzung) käme ein Einsatz vermutlich noch zu früh.

„Man kann in dieser Saison gegen jeden gewinnen, aber mit fehlender Leistung auch gegen jeden verlieren“, warnt John. Daher wirft das Duell in zweifacher Hinsicht die Frage der Standortbe­stimmung auf – nämlich mit Blick auf die Tabelle und die lokale Hierarchie. Die dazugehöri­gen Antworten gibt es auf dem (Kunst-)Rasen.

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