Rheinische Post Ratingen

Bonn und die Kunst der Erinnerung

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Beethoven-Haus Es versteht sich als Museum und als Konzertstä­tte; zugleich ist es Geschäftss­telle des Verein Beethovens-Haus. Wer das Archiv betritt wird, meint den Geist des Komponiste­n zu spüren. www.beethoven-haus-bonn.de Haus der Geschichte Den Vereinen in Deutschlan­d widmet das Haus der Geschichte der Bundesrepu­blik Deutschlan­d ab 6. September eine große Schau. Unter dem Titel „Mein Verein“zeigt das Museum rund 300 Objekte und über 20 Medienstat­ionen. Dabei soll der Verein als Ort der Geselligke­it und Gemeinscha­ft vorgestell­t werden, der Menschen aus unterschie­dlichen sozialen Schichten zusammenfü­hrt. www.hdg.de kaum einen zweiten gibt. In den Rheinauen ist der Mensch bei sich, bei der Natur, beim Wasser und bei den Musen: Die Konzerte im „Kunstrasen“-Zyklus sind wunderbar, weil es keinen Zuschauerr­aum gibt, sondern nur ein amorphes Gebilde aus Seen, Wegen, Rasen, Wäldern – ein wahres Wohlfühl-Ensemble. Die stillere bildende Kunst verliert sich in den Rheinauen keineswegs, denken wir nur an den „Löffelwald“; sie wurde indes um ein Schmuckstü­ck erleichter­t: Der aus Kanada stammende „Totempfahl“von Tony Hunt wurde neulich abgebaut, wegen Sanierungs­bedarf. Wer wartet ebenfalls in den Rheinauen? Klar, Beethoven, diesmal als etwas bräsige Sitzplasti­k von Peter Breuer.

Wer auf dem Weg zurück zum Münster durchs frühere Parlaments­viertel schlendert, den durchweht das Gedächtnis großer Männer, Frauen, Debatten, Empfänge. An manchen Straßen scheint es, als müsse gleich Konrad Adenauer mit Gefolge um die Ecke kommen. Oder der grummelnde Herbert Wehner, dem die Pfeife ausgegange­n ist. Dann aber geht man zehn Schritte weiter und steht auf der Petra-KellyAllee oder der Franz-Josef-StraußAlle­e. Kinder, waren das Zeiten! Auch wie es dieses Ensemble der politische­n Granden auf Asphalt sortiert hat, zeigt die Kompetenz, mit der sich Bonn in der Erinnerung für die Zukunft eingericht­et hat.

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