Ehepaar ärgert sich über Bürgerbüro
Ein neuer Personalausweis? Das Passfoto müssen Ratinger mitbringen. In Mettmann fotografieren Beamte.
RATINGEN Annemie Killinger ist enttäuscht vom Service im Bürgerbüro der Stadt Ratingen. Denn als ihr Ehemann einen neuen Personalausweis benötigte, war dies für das Ehepaar mit hohen Kosten und viel Lauferei verbunden. Die beiden sind nach eigenen Angaben zu 100 Prozent gehbehindert. Für die Kil- rum müssen die Ratinger Zeit, Wegstrecke und hohe Kosten für Passfotos investieren? Der kommissarische Leiter des Bürgerbüros, Frank Meißner sagt: „Auch wir in Ratingen hatten früher einen Fotoautomaten im Amt. Doch der hat zu schlechte Fotos gemacht. Deshalb wurde er abgeschafft.“
Ersatz sei geplant. Doch solange das Bürgerbüro übergangsweise im Medienzentrum untergebracht sei und die zehn Mitarbeiter auf den Umzug ins neue Rathaus warten, sei diese Investition erst einmal zurückgestellt worden. Also mindes- tens bis Ende 2018. Erst zu diesem Termin soll das neue Ratinger Rathaus fertig werden. Wie in Mettmann eine Kamera direkt am PC des Sachbearbeiters anzuschließen, sei auch noch aus einem weiteren Grund in Ratingen nicht möglich. Bei durchschnittlich 4500 bis 5000 Besuchern pro Monat sei es den Mitarbeitern im Bürgerbüro auch zeitlich gar nicht möglich, Bürger für deren Pass zu fotografieren. Im neuen Rathaus soll deshalb ein von der Bundesdruckerei empfohlener Automat aufgestellt werden. „Solch ein Gerät habe ich mir vor kurzem erst in Velbertt angeschaut“, sagte Meißner gegenüber der RP.
Die Killingers überzeugend diese Argumente nicht. Ihnen bleibt nur ein Trost: Der aktuell erneuerte Personalausweis ist zehn Jahre lang gültig. Solange müssen die beiden nicht wieder auf die beschwerliche Foto-Safari in eigener Sache.