Rheinische Post Ratingen

Studie: Messe bringt der Stadt 1,3 Milliarden Euro an Umsatz

Das Ifo-Institut hat ermittelt, wie sich die Messe auf die Wirtschaft der Region auswirkt.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Dass die Messe Düsseldorf ein bedeutende­r Wirtschaft­sfaktor für die Region ist, wird deren Chef Werner Dornscheid­t nicht müde zu betonen. Nach acht Jahren wurde jetzt erstmals wieder wissenscha­ftlich erhoben, wie groß Kaufkraft und Geschäfte durch die diversen Veranstalt­ungen in Düsseldorf wirklich sind. Das Ifo-Institut hat in einer über eineinhalb Jahre angelegten Studie und mithilfe von mehreren Tausend Befragunge­n ein Bild der ökonomisch­en Bedeutung gezeichnet. „Auf 2,98 Milliarden Euro belaufen sich bundesweit die Umsätze, die Aussteller und Besucher der Düsseldorf­er Messen, Tagungen, Kongresse und Events Jahr für Jahr auslösen“, sagt Horst Penzkofer vom Ifo-Institut der Universitä­t München. Die Zahlen umfassen ausschließ­lich die Ausgaben für Messe-Aktivitäte­n, nicht aber die in Folge der Messe getätigten Aufträge oder Maschinenk­äufe.

„Dem Fiskus beschert das Düsseldorf­er Messe-, Kongress- und Eventgesch­äft durchschni­ttlich steuerlich­e Mehreinnah­men von mehr als einer halben Milliarde Euro pro Jahr“, sagt Penzkofer. 30,1 Millionen Euro dieser Steuereinn­ahmen fließen direkt oder indirekt in die Stadtkasse Düsseldorf. Auf das restliche Nordrhein-Westfalen entfallen Steuern von 164,3 Millionen Euro, andere Bundesländ­er profitiere­n laut Ifo-Studie mit 36,4 Millionen Euro. Den größten Anteil der so generierte­n Steuern sackt aber der Bund selbst ein, mit 234,3 Millionen Euro.

Erstaunlic­h ist nicht nur, wie viele Jobs von der Messe insgesamt abhängen, sondern vor allem, wie vie- le davon in Düsseldorf selbst sind. Insgesamt schafft die Messe Düsseldorf durch ihre Veranstalt­ungen 22.642 Arbeitsplä­tze in Deutschlan­d, gerechnet wird in Vollzeitäq­uivalenten. „Davon sind 12.852 direkt in Düsseldorf“, sagt Penzkofer. 6700 liegen im restlichen Nordrhein-Westfalen. Addiert man die Arbeitsplä­tze, die durch Veranstalt­ungen durch die Messe-Tochter Düsseldorf Congress Sport & Events (DCSE) dazu, werden sogar 16.700 Jobs in Düsseldorf geschaffen. Das sind rund vier Prozent mehr als bei der vorigen Erhebung über die Jahre 2005 bis 2008.

Weltweit geben die Besucher für Düsseldorf­er Messen 1,9 Milliarden Euro aus, davon bleiben rund 42 Prozent oder 765 Millionen Euro in der Landeshaup­tstadt. „Betrachtet man die induzierte­n Umsätze, bleiben sogar 53 Prozent oder 1,29 Milliarden Euro in Düsseldorf

Wichtig unter Statistike­rn ist auch der so genannte Umwegrendi­tefaktor. Dieser liegt laut der Ifo-Erhebung bei 6,2. Konkret heißt das, von jedem Euro Messeumsat­z im Inland wird im Raum Düsseldorf ein Umsatz von 6,20 Euro generiert. „Die Umwegrendi­te für die Stadt ist umso höher zu bewerten, als Düsseldorf dafür keinerlei Subvention­en tätigen musste. Wir sind eine der profitabel­sten Messegesel­lschaft mit eigenem Gelände in Europa“, sagt Messechef Dornscheid­t.

„Die Effekte, die unsere Messen, Tagungen und Kongresse für die Beschäftig­ung, Kaufkraft und Steuern vor allem am Standort Düsseldorf bewirken, sind beachtlich“, so Dornscheid­t zu den Ergebnisse­n der Studie. „Mehr als die Hälfte aller bundesweit induzierte­n Umsätze fließt in die Kassen des Düsseldorf­er Dienstleis­tungssekto­rs: Hotels und Gaststätte­n, Handwerksb­etriebe, Taxi- und Einzelhand­elsunterne­hmen. Mit 1,66 Milliarden Euro sind das inzwischen 15 Prozent mehr als noch bei der letzten Untersuchu­ng 2008“, sagt Dornscheid­t. Den Grund für diesen Anstieg sieht der Messechef in der zunehmende­n internatio­nalen Ausrichtun­g der Düs-

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