Langzeitarbeitslose brauchen neue Perspektiven
Auch wenn es der Wirtschaft derzeit gut geht: Der Arbeitsmarkt ist nicht im Lot. Auf der einen Seite können Unternehmen viele Stellen nicht besetzen. Andererseits verharrt die Langzeitarbeitslosigkeit auf hohem Niveau. Doch es gibt Lösungsvorschläge, den
Die Wirtschaft im Raum Düsseldorf brummt. Kammern berichten ebenso wie Vertreter einzelner Branchen über gute Geschäfte und Wachstumszahlen. „Wir stellen eine sehr positive Stimmung fest“, sagt Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung. Doch auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich ein zwiespältiges Bild.
Während Unternehmen schon Schwierigkeiten haben, freie Stellen zu besetzen, verharrt die Zahl der Langzeitar- beitslosen in Düsseldorf auf einem ähnlich hohen Niveau wie in Gelsenkirchen. Grütering kann als Hauptgeschäftsführer der in beiden Städten tätigen Arbeitgeberverbände die ansonsten so unterschiedlichen Regionen gut vergleichen. In Düsseldorf kommen auf rund 11.000 Ungelernte etwa 700 Jobangebote. In Gelsenkirchen finden 4600 Sucher weniger als 300 offene Stellen – in beiden Regionen ein ganz ähnliches Verhältnis also.
Dies ist kein vorübergehendes Phänomen: „Wir werden immer Menschen ohne Berufs- und ohne Schulausbil- dung haben, die nur einfache Tätigkeiten ausüben können“, ist Grütering überzeugt. „Wir müssen also da was tun.“Es gibt Bemühungen, diesen Menschen dauerhaft im Zweiten Arbeitsmarkt eine dauerhafte Perspektive zu geben. Dies hält Grütering ordnungspolitisch für falsch.
„Wir haben einen anderen Ansatz.“Ziel müsse sein, den Menschen im regulären Arbeitsmarkt Chancen zu eröffnen. Denkbar wären Modelle nach der Faustformel Beschäftigung plus Transfer, also zum Beispiel Kombilohnmodelle, bei denen die öffentliche Hand aufstockt.
Bei einfachen Tätigkeiten müsste eine solche Förderung auch dauerhaft angelegt sein, sonst werden diese Arbeits- plätze nicht neu von den Unternehmen eingerichtet. Das sei immer noch günstiger als der andere Weg, sagt Grütering.
Notwendig sei eine Beteiligung der Unternehmen: „Ohne die Wirtschaft kommen diese Arbeitsplätze nicht.“Grütering hofft auf Impulse der neuen Landesregierung,
Denkbar wären Modelle nach der Faustformel Beschäftigung plus Transfer
entsprechende finanzielle Anreize zur Schaffung von Arbeitsplätzen mit einfachsten Tätigkeiten im ersten Arbeitsmarkt zu generieren.