Rheinische Post Ratingen

Jonges feiern 60 erfolgreic­he Jahre

Seit Wirtschaft­swunderzei­ten setzen sich die Mitglieder für ihre Heimatstad­t ein. An Ideen hat es nie gemangelt.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN. Es waren gut dreimal so viele Mitglieder wie man braucht, als sich vor 60 Jahren der Verein „Ratinger Jonges“gründete. Das war in den Wirtschaft­swunderjah­ren, wobei die mehr Wirtschaft als Wunder gewesen sein dürften. Und es geschah, um Wertvolles für die Heimat zu tun. Jetzt gehören unter der Regentscha­ft von Baas Georg Hoberg mehr als 1000 Ratinger diesem Männervere­in an, der immer noch Gutes für die Heimat tut. Und das nicht ganz im Stillen, aber immer ohne großes Getöse.

Der 60. Geburtstag ist auch für Menschen diesen Alters ein Datum, das man gern mit einem rauschende­n Fest begeht. Genau wie die Jonges das nun machten. Das Fest hieß Sommerbiwa­k – wie die vielen schönen Begegnunge­n der letzten Jahre auf dem Lohhof. Mit Biwak bezeichnet man eigentlich soldatisch­es Kampieren auf freiem Feld mit Wolldecke, Schlafsack sowie Essund Kochgeschi­rr. Das brauchte man in der Stadthalle nicht – auch, wenn ein Jahr vorbereite­t worden war. Die Jonges ließen singen und musizieren: die Oliver Bendels Band, Lutz Kniep mit seiner magischen Trompete. „Hahnenschr­ei“und Heinz Hülshoff traten auf und brachten den Saal richtig zum Kochen. Bei der Vereinsgrü­ndung hatten die Jonges beschlosse­n, sich für die Pflege heimatlich­en Brauchtums, der Förderung alten Kulturgute­s, der Pflege Ratinger Mundart und für den Erhalt historisch­er Gebäude einzusetze­n. Das geschah und geschieht noch heute so, wie nicht nur der Baas gern vermittelt. Beispiele: Sanierunge­n und Restaurier­ungen historisch­er Bauten wie der Hauser Kapelle, des Porticus im Ehrenhof oder des „Dicken Turms“. Als einer der ehemaligen 15 Wehrtürme war er das umfangreic­hste Projekt, das die Jonges bisher in die Hand genommen haben. Fast vier Jahre liefen die Planungen. Jetzt ist dort die Geschäftss­telle des Vereins untergebra­cht, werden dort Pläne geschmiede­t und umgesetzt. Großen Raum im heimatstäd­tischen Kümmern nehmen Stiftungen, Spenden und Unterstütz­ung sozialer Einrichtun­gen ein. Die Verkeshird­enplastik im Arkadenhof, das Stadtrelie­f am Bürgerhaus, die Informatio­nstafeln des historisch­en Stadtrundg­angs, der so ermöglicht, das historisch­e Ratingen ohne Führung zu erkunden, oder die Bodenplatt­en mit Nachbildun­gen der vier Stadttore und der Synagoge gehen auf das Jonges-Konto. 1986 wurde die Dumeklemme­rplakette ins Leben gerufen, mit der jährlich verdiente Mitbürgeri­nnen, Mitbürger oder Organisati­onen ausgezeich­net werden. Nachdem im historisch­en Kleinod Poensgenpa­rk 2014 Sturmschäd­en in Millionenh­öhe zu beklagen waren, übernahmen die Jonges die Planungsko­sten einer Konzeptent­wicklung, um den ehemaligen Poensgen-Hausgarten wieder nach historisch­em und gartendenk­malpfleger­ischem Vorbild zu gestalten.

Wer so viel Gutes tut, der muss auch mal feiern. Und auch das können die Jonges.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany