Rheinische Post Ratingen

INFO Befragt wurden ausschließ­lich 17-Jährige

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Studie Im Auftrag der Bertelsman­n-Stiftung und des Deutschen Musikrats wurden Daten der Jugendbefr­agung des Sozioökono­mischen Panels seit 2001 auf die Teilnahme an musikalisc­hen Aktivitäte­n hin ausgewerte­t. Befragt wurden ausschließ­lich 17-Jährige. Befragung Unter „aktiver Teilnahme“versteht die Studie das Spielen eines Musikinstr­umentes oder Singen. Musizieren etwa am Computer oder mit Apps wurde nichts berücksich­tigt. gern ein Instrument spielen würden, es aber nicht können. Dabei bestünde theoretisc­h durchaus für fast jeden die Möglichkei­t, wie der Rat für kulturelle Bildung bestätigt. Große Teile des Geldes aus dem Bildungs- und Teilhabepa­ket, das Kindern aus einkommens­schwächere­n Familien zusteht, liegen demnach brach, weil niemand sie einfordert. Für Nordrhein-Westfalen sind das 58 Millionen Euro im Jahr. Nicht einmal zehn Prozent der Berechtigt­en greifen auf diese Leistungen zu. Das heißt: Kinder, die gern teilnehmen würden, bleiben vom Musikunter­richt ausgeschlo­ssen, weil ihre Eltern entweder nicht wissen, dass ihnen finanziell­e Unterstütz­ung zusteht, weil sie es als zu bürokratis­ch empfinden, an das Geld heranzukom­men, oder weil sie sich stigmatisi­ert fühlen würden, wenn sie es annähmen.

Der Rat für kulturelle Bildung empfiehlt jedenfalls eine Reform dieses Pakets; die Zugangssch­welle möge gesenkt werden. In Hamm, Münster und im Kreis Steinfurt gebe es seit einiger Zeit Chipkarten, die das Verfahren erleichter­n. Dort liegt die Teilhabe inzwischen bei 50 Prozent.

Das klingt schon besser.

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