Rheinische Post Ratingen

A 44-Teilstück ist ab November offen

Beim Ortstermin in Hofermühle gab es für Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst ein Stück Anschauung­sunterrich­t.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Die Niederlass­ung von Straßen.NRW in Hofermühle ist alltags eine eher beschaulic­he Adresse. Das änderte sich gestern für kurze Zeit: Zum Besuch des neuen Verkehrsmi­nisters Hendrik Wüst war angesichts der aus dem ganzen Kreis (über Landstraße­n) herbeigere­isten Polit-Prominenz kein Parkplätzc­hen mehr frei.

Der CDU-Bundestags­kandidat Peter Beyer hatte zu einer Art Positionsb­estimmung in Sachen A 44 eingeladen – und damit zwei Generation­en von beteiligte­n Politikern zugleich angesproch­en. So fehlten beim Ortstermin weder der langjährig­e Velberter Bürgermeis­ter (und CDU-Bundestags­abgeordnet­e) Heinz Schemken noch dessen Ratinger Ex-Kollege Wolfgang Diedrich. Es war ein Treffen der A 44Wegberei­ter – mit weiteren Bürgermeis­tern, Landtagsab­geordneten und dem Landrat.

Beyer erinnerte in einem Rückblick an nahezu fünf Jahrzehnte Planen und Bauen, an deren Ende nun im November die Eröffnung des ersten Teilabschn­itts der 9,8 Kilometer langen Trasse stehen wird. Dann führt der Weg von Velbert nach Hofermühle über die A 44. Bauleiter Olaf Wüllner skizzierte kurz die noch nötigen, letzten Arbeiten an Lärmschutz, Asphalt und Beschilder­ung. Landrat Thomas Hendele kam gleich auf den zweiten Bauab- Peter Beyer CDU-Bundestags­kandidat schnitt (von Hofermühle nach Ratingen Ost) zu sprechen: „Unser strukturel­les Problem ist, dass dieser Abschnitt erst Jahre später realisiert sein wird.“Das wiederum hat mehrere Folgen. Zwei benannte der Ratinger Bürgermeis­ter Klaus Pesch: „Homberg ist von schlechten Landstraße­n eingekesse­lt. Und der Verkehr wird sich über Jahre durch Hofermühle quälen müssen.“Sein Heiligenha­user Amtskolleg­e Micha- el Beck sieht allerdings auch schon für den Zustand ab November bessere Zeiten anbrechen: „Mehr als vier Jahrzehnte Autobelast­ung in der Heiligenha­user Innenstadt – 23.000 Autos täglich – diese Zeit geht dann zu Ende.“Einig war man sich im Kreis der Freunde und Befürworte­r des 250-Millionen-Projekts: Eigentlich komme es Jahrzehnte zu spät.

Der Minister selbst hatte eine Landkarte mitgebrach­t. Darin deutlich markiert: alle drängenden Straßenbau­projekte des Landes. Seine Marschrout­e: Es brauche „mehr Personal und mehr Geld“, um den Projekt-Stau abzuarbeit­en. Damit werde sich der Landtag zu befassen haben. In Sachen A 44 vermied es Wüst, ein Datum der Gesamt-Fertigstel­lung vorauszusa­gen. Zumal der BUND „wild entschloss­en“sei, das Projekt weiter zu beklagen. Es bleibe die Chance, behördlich­erseits alles auf Beschleuni­gung zu trimmen. Wüst machte aber auch deutlich: „Wir sind nicht die Betonfrakt­ion, sondern erledigen liegengela­ssene Hausarbeit­en.“

„Das hier sind insgesamt nur 9,8 Kilometer – aber die haben es in sich“

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Der CDU-Bundestags­kandidat Peter Beyer (r.) im Gespräch mit Landes-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst.

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