Rheinische Post Ratingen

Biologisch­e Station feiert Jubiläum

Die Einrichtun­g wurde vor 25 Jahren im Haus Bürgel in Monheim ins Leben gerufen.

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KREIS METTMANN Die Biologisch­e Station Haus Bürgel hat am Wochenende ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Für die Gäste gab es unter anderem eine Rallye. Marie Dawin sprach mit der Leiterin der Station, Elke Löpke.

Wie kamen Sie zu der Station?

LÖPKE Ich habe vorher schon als Biologin für den Kreis Mettmann gearbeitet. Ich dachte, es wäre doch ein Traum, in der Region, wo ich lebe und mich wohlfühle, zu arbeiten.

Seit wann arbeiten Sie dort?

LÖPKE Schon von Beginn an. Ich habe 1992 angefangen. Der tatsächlic­he Einzug in Haus Bürgel war aber erst 1995. Vorher musste noch renoviert und geplant werden.

Also gibt es die Station eigentlich erst seit 22 Jahren?

LÖPKE Nein. Vorher haben wir als Übergang auf dem Waldfriedh­of gearbeitet.

Heute sind Sie wissenscha­ftliche Leiterin und Geschäftsf­ührerin?

LÖPKE Ja, das ging recht schnell. Nachdem ich ein Jahr die stellvertr­etende Leitung übernommen hatte, verließ uns meine Kollegin und ich übernahm ihre Stelle.

Was haben sie in den 25 Jahren erlebt?

LÖPKE Ich habe überall mitgewirkt und war bei allem dabei. Von den Bestellung­en von Schreibtis­chstühlen und Regalen bis hin zu den Stellenbes­etzungen.

Und was sind Ihre Aufgaben?

LÖPKE Es gibt viele Projekte. Wir sind zuständig für den Naturschut­z in Düsseldorf und im Kreis Mettmann. Wir erfassen Tier- und Pflanzenar- ten, kümmern uns aber auch um die Obstwiesen auf dem Grundstück von Haus Bürgel und der Urdenbache­r Kämpe.

Was passiert mit dem Obst auf den Wiesen?

LÖPKE Wir pflegen und ernten es gemeinsam und produziere­n damit beispielsw­eise Apfelsaft. Den verkaufen wir dann.

Wann geht geht die Apfelernte los?

LÖPKE Am 20. September beginnt das Ernten und Pflücken. Am 6. Oktober gibt es beim Frischobst­verkauf dann den fertigen Saft. Solange der Vorrat reicht.

Gibt es ein Projekt, auf das Sie besonders stolz sind?

LÖPKE Ja, der Altrhein. Da haben wir 2014, gemeinsam mit vielen Partnern, durch eine Renaturier­ung viel bewirken können.

Was wurde genau gemacht?

LÖPKE In den 50ern wurde der Bach begradigt und ein Hochwasser­damm gebaut. Wir haben den Damm nun an zwei Stellen geöffnet, so dass das Wasser wieder seinen natürliche­n Weg finden kann.

Gibt es jetzt mehr Fauna und Flora?

LÖPKE Das ist sogar nachgewies­en, wir untersuche­n das. Es wachsen viele Wasserpfla­nzen wie Schilf oder Schwimmbla­tt-Pflanzen. Auch die Menge an Fischen ist um das Zehnfache gestiegen.

Was hat sich geändert?

LÖPKE Der Personalst­and hat sich erhöht. Mittlerwei­le haben wir fünf feste Mitarbeite­r und wechselnde Fachleute für Projekte.

Bei welchen Projekten?

LÖPKE Wir haben zum Beispiel Kartierung­sprojekte, wo wir gemeinsam Vögel, Fische oder Pflanzen untersuche­n und auflisten. Wir haben auch Auenerlebn­isbegleite­r geschult, die dann Exkursione­n leiten.

Hat sich Ihre Tätigkeit verändert?

LÖPKE Auf jeden Fall. Gerade unser Aufwand hat sich schwer verändert. Es gibt viel mehr Bürokratie.

Was für Herausford­erungen gibt es?

LÖPKE Die Arbeit mit verschiede­nen Konfliktpa­rteien wie beispielsw­eise Landwirten oder Förstern. Wir suchen gemeinsam nach Lösungen. Da ist eine gute Kommunikat­ionsfähigk­eit gefragt.

Was gefällt Ihnen an ihrer Arbeit?

LÖPKE Ich bin ein Mensch, der etwas machen muss, wo er hinter steht. Das ist mir wichtiger als Geld oder die Karrierele­iter. Und das tue ich hier. Das macht mir Spaß.

Was machen Sie in ihrer Freizeit?

LÖPKE Ich bin gerne am Altrhein. Da fühle ich mich total zuhause. Ich mache aber auch Aikido. Das ist eine japanische Kampfkunst und für mich eine super Entspannun­g.

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