Stadt sucht Grundstück für Tierfriedhof
Die SPD macht sich stark für einen Ort, an dem würdige Abschiede möglich sind. Noch sind aber viele Fragen offen.
HEILIGENHAUS Die Idee liegt auf dem Tisch, viel mehr noch nicht. Im Rathaus beschäftigt sich Kerstin Plambeck mit der Frage, ob, wann und wie die Stadt einen Tierfriedhof einrichten kann. Der Auftrag dazu kommt von der SPD.
Manuela Janssen (SPD-Fraktion) begründet das Vorhaben so: „Viele Heiligenhauser möchten ihre Tiere in würdiger Weise beerdigen und eine Gedenkstelle haben. Derzeit besteht nur für Grundstücksbesitzer die Möglichkeit, ihr verstorbenes Haustier auf ihrem Grundbesitz unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beerdigen. Sofern das Gelände sich nicht in einem Wasserschutzgebiet befindet.“Die andere Seite: Wer keinen eigenen Garten hat, muss sich bisher andernorts um die Bestattung auf einem Tierfriedhof kümmern. Janssen weiter. „Die örtlichen Tierärzte und Tierkliniken bieten die Kremierung der Haustiere an. Die Asche wird dem Tierhalter wahlweise in einer handelsüblichen und in einer biologisch abbaubaren Urne überlassen.“
Um den Heiligenhausern die Möglichkeit eines würdevollen Abschieds und einen Ort zum Gedenken zu geben, befürwortet die SPD Fraktion die Einrichtung eines Tierfriedhofes in Heiligenhaus. Hierfür sind einige Rahmenbedingungen zu beachten. Für die Einrichtung eines Tierfriedhofs muss eine geeignete Fläche vorhanden sein. Aus Pietätsgründen kann die Errichtung eines Tierfriedhofes nicht ohne entsprechende Abgrenzung zum „klassischen“städtischen Friedhof an der Friedhofsallee erfolgen. Der städtische Friedhof bietet zwar insgesamt genügend freie Fläche, jedoch ist diese nicht zusammenhängend, da in einigen Teilen noch einzelne Grabfelder bestehen. Da zudem die Ruhefrist von Verstorbenen 25 Jahre beträgt und die zukünftigen Bestattungen nicht nur auf einem Grabfeld stattfinden werden, ist in naher Zukunft nicht mit dem Freiwerden einer großen zusammenhängenden Fläche zu rechnen. Das hat die SPD schon für ihren Antrag recherchiert. Somit käme alternativ nur eine andere geeignete Fläche im Stadtgebiet für die Einrichtung eines TIerfriedhofes in Frage. Die einzurichtende Fläche sollte im Stadtgebiet für die Erwerber einer Grabfläche für Heimtiere grundsätzlich gut erreichbar und zugänglich sein.
In Nordrhein-Westfalen werden die Tierfriedhöfe in der Regel durch Privatpersonen, Firmen oder Vereine betrieben. Die Stadt Bielefeld als einzige Stadtverwaltung in Nordrhein-Westfalen ist nach Erkenntnissen der Verwaltung Betreiberin eines städtischen Heimtierfriedhofes. Gemäß der haushaltsrechtlichen Vorgaben sollte der finanzielle und personelle Aufwand beim Betreiben einer entsprechenden Fläche gering gehalten werden, um eine Kostendeckung zu erzielen. Eine Grabfläche sollte für den Erwerber zudem erschwinglich sein.
Dieser Sachstand allein hilft Kerstin Plambeck in der Verwaltung nicht weiter: „Wir suchen eine Fläche und prüfen, wie eine Finanzierung aussehen könnte.“Offen ist, wer den Friedhof betreiben könnte – die Stadt in Eigenregie? Oder doch ein eigener Verein? Offen ist außerdem, wie der Bedarf ermittelt werden soll. Plambeck hat nach eigener Auskunft bisher noch keine einzige Nachfrage erhalten.