Rheinische Post Ratingen

Fortunas Gast fühlt sich auswärts wohl

Die Zweitliga-Profis erwarten heute (18.30 Uhr) in der Arena Aufsteiger Jahn Regensburg. Die Oberpfälze­r haben ihre jüngsten beiden Partien in fremden Stadien gewonnen und jagen ihren Vereinsrek­ord.

- VON FALK JANNING UND BERND JOLITZ

Das Spiel Fortuna (13 Punkte, Platz drei) will nach der ersten Saisonnied­erlage in Fürth gegen den Zweitliga-Aufsteiger aus Regensburg (sechs Punkte, Platz 15) Wiedergutm­achung betreiben. Gleiches hat der Jahn im Sinn, der zu Hause 0:2 gegen Dresden unterlag. Er ist trotz der jüngsten Niederlage aber gut gestartet in sein großes ZweitligaA­benteuer: Die Oberpfälze­r feierten jüngst zwei Auswärtssi­ege in Folge, was ihnen zuletzt 1976 gelang. Mit einem erneuten Dreier wäre ein Vereinsrek­ord erreicht. Zu- und Abgänge Der Verlust von Erik Thommy (zurück zum FC Augsburg) und Kolja Pusch (1. FC Heidenheim) tat Regensburg weh. Auf der anderen Seite kamen aber in Sebastian Stolze (Wolfsburg II) und Jonas Nietfeld (Zwickau) zwei talentiert­e Angreifer sowie in Benedikt Gimber (ausgeliehe­n von Hoffenheim) und Asgeir Sörensen (Salzburg) zwei erfahrene Verteidige­r. Die personelle Lage Fortuna hat bis auf Torwart Michael Rensing (Rippenbruc­h) und Davor Lovren (Grippe) alle Spieler an Bord. Bei den Donaustädt­ern fallen Oliver Hein (Kniebschwe­rden) und Markus Palionis (Muskelverl­etzung) aus. Stärken und Schwächen Den Durchmarsc­h von der Regionalli­ga bis in die 2. Liga hat die Truppe um Kapitän Marco Grüttner als starkes Kollektiv geschafft. Die meisten Aufstiegsh­elden sind auch in dieser Saison noch dabei. Als Mannschaft ist sie in der neuen Liga ankommen, hat von Beginn an mit den Gegnern auf Augenhöhe agiert, in der heimischen Donauarena aber dennoch keinen Zähler geholt. In der Abwehr steht der Jahn gut, im Mittelfeld ist er aber personell etwas dünn besetzt. Die Bilanz der Angreifer ist mit neun Toren aus sechs Partien in Ordnung. Auffälligs­ter Mann war dabei Jann George, der sich mit seinen drei Treffern und drei Vorlagen auf Anhieb einen Namen in der Liga machte. Bei der jüngsten 0:2-Heimpleite gegen Dynamo Dresden erar- beitet sich die Elf aber keine einzige Großchance. Der Trainer Neuer Coach beim SSV Jahn ist seit Juli Achim Beierlorze­r, der in Fürth als Mittelfeld­spieler lediglich drittklass­ig kickte und seine Trainerkar­riere 2002 beim SC 04 Schwabach in der Bayernliga begann. Beierlorze­r gilt als akribische­r Arbeiter, den seine positive Ausstrahlu­ng auszeichne­t. Die Ausbildung zum Fußballleh­rer absolviert­e er 2014 mit der Note 1,0. Ein Jahr später war der Oberstudie­nrat für Mathematik und Sport Cheftraine­r in Leipzig. Im Sommer folgte er in Regensburg auf Erfolgscoa­ch Heiko Herrlich, der nach dem Aufstieg zu Bayer Leverkusen wechselte. Der direkte Vergleich Die beiden Mannschaft­en sind in der 2. Liga noch nicht gegeneinan­der angetreten. Die einzigen Pflichtdue­lle bestritten sie in der Saison 2008/09 in der 3. Liga. Die Düsseldorf­er gewannen ihr Heimspiel durch Treffer von Jens Langeneke, Marco Christ und Axel Lawarée 3:1. Beim Rückspiel in der Oberpfalz schossen Marco Christ und Andreas Lambertz die Tore zum 2:1-Erfolg. Die Kulisse Trotz des guten Saisonstar­ts kämpft Fortuna nach wie vor um ihre Fans. Bis gestern waren lediglich 17.000 Karten für die Partie verkauft, wobei natürlich auch das schwache Interesse in Regensburg eine Rolle spielt: Der Aufsteiger forderte nur 100 Tickets an. Trainer Funkel nahm das zum Anlass für eine kleine Spitze in Richtung Erste Liga: „100 Regensburg­er, das sind immer noch mehr, als mit dem VfL Wolfsburg mitfahren.“

 ?? FOTO: HOMÜ ?? Das letzte Duell in der Arena zwischen Fortuna und Regensburg fand 2008 statt. Hier duellieren sich Fortunas Marco Christ (li.) und Manuel Hiemer.
FOTO: HOMÜ Das letzte Duell in der Arena zwischen Fortuna und Regensburg fand 2008 statt. Hier duellieren sich Fortunas Marco Christ (li.) und Manuel Hiemer.

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