Natascha Binder sammelt Mountainbike-Medaillen
Die Düsseldorferin holt sich in Österreich erneut den WM-Titel in der Altersklasse Masters und krönt eine starke Saison.
Natascha Binder liebt Mountainbike-Fahren – und sie liebt es, auf das das Siegertreppchen zu klettern. Bei den World Games of Mountainbiking, der Amateur-Weltmeisterschaft im österreichischen Saalbach-Hinterglemm, ging die gebürtige Düsseldorferin wieder ihren beiden Lieblingsbeschäftigungen nach. Über die 31 Kilometer lange Kurzstrecke mit 1160 Höhenmetern radelte die sonst als Langstreckenspezialistin bekannte Binder in ihrer Altersklasse Masters auf Rang eins und im Gesamtergebnis auf Platz drei.
Damit holte sie ihren zehnten WM-Titel und durfte bei der Siegerehrung gleich zweimal aufs Podest. „Ich hatte viel und gut trainiert und fühlte mich für die Langstrecke gut vorbereitet“, erklärt Binder. „Aber dann lief es bei der WM nicht wie gewünscht. Ich hatte Atemprobleme und habe keinen Rhythmus gefunden. Also habe ich mich dazu entschlossen, nur die kürzeste WMDistanz zu fahren. Wie heißt es so schön: lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“Nach 1:48:31 Stunden hatte und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17,1 km/h hatte sie den Spatz fest in der Hand.
Ohnehin lief die Saison der 48-Jährigen ergebnismäßig rund. Zum Einstieg ins Wettkampfjahr 2017 hatte sich Binder beim RivaMarathon am Gardasee die 90 Kilometer lange und mit 3900 Höhenmetern gespickte Ronda Estrema ausgesucht. „Vier Tage Dauerregen hatten die Trails zu einer Rutschpartie gemacht, und ich habe beim Einfahren beherzt mit den Daumen auf dem Boden gebremst. Das schont zwar die Bremsbeläge, aber weil mit dem Daumen kaum an Schalten zu denken war, musste ich auf die Ronda Piccola umschwenken“, berichtet Binder lächelnd. Das war kein Fehler, denn auf der 44 km langen Ronda Piccola mit 1550 Metern Höhenunterschied dominierte sie die Mastersklasse und fuhr im Gesamtklassement auf Rang sieben.
Beim Bike Festival Willingen kam die Düsseldorferin über die 53-kmDistanz mit 1422 Höhenmetern als Erste ihrer Altersklasse und als Dritte von 93 Starterinnen ins Ziel. Die richtige Rennhärte erarbeitete sich Binder aber bei der Etappenfahrt Rally di Romagna. Nach fünf Tagen in sengender Hitze (bis 40 Grad), an denen 8320 Höhenmeter auf 249 Kilometer Distanz verteilt waren, stand sie mit einer Fahrtzeit von 16:33:15 Stunden als Gesamt-Dritte auf dem Siegerpodest. Die Siegerin war erst 29 Jahre alt, die Vierte 32. Da dürften in den kommenden Jahren noch ein paar goldene Altersklassenmedaillen für Binder folgen.