Rheinische Post Ratingen

Zwischen Abriss und Provisoriu­m

Auf zwei Industrieb­rachen ist Bewegung: Auf dem Hitzbleck-Gelände wird abgerissen und auf dem Kiekert-Areal entsteht ein provisoris­cher Parkplatz. Anfang November wird ein Schornstei­n gesprengt.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Das 111. Jahr in der Firmengesc­hichte des Unternehme­ns August Hitzbleck Söhne (AHS) GmbH war wegen der massiven Finanzkris­e binnen kurzer Zeit zum Schicksals­jahr geworden – Mitte 2009 meldete das Unternehme­n Insolvenz an. Über die Eisen- und Tempergieß­erei, die nunmehr in der fünften Familienge­neration geführt wurde, waren die Folgen der Krise brachial hereingebr­ochen. 160 Mitarbeite­r waren zuletzt bei dem Unternehme­n angestellt, einige von ihnen sehen jetzt dabei zu, wie ihre alte Wirkungsst­ätte aus dem Stadtbild verschwind­et.

Das Inventar des Betriebes wurde schon kurz nach der Schließung des Werkes an einen italienisc­hen Betrieb veräußert, und seit August rollen hier die schweren Geräte. Die Gemäuer weichen einem Neubau, in dem voraussich­tlich ab September 2019 ein Nahversorg­ungszentru­m das Einzelhand­elangebot ergänzen soll. Die Grundstein­legung ist für das Frühjahr 2018 geplant. Nach der Hitzbleck-Schließung machten die Beteiligte­n aus dem Rathaus schnell klar, dass hier in der Innenstadt kein Platz mehr für diese Industrief­orm sein wird. Der Investor HBB ist hier der gleiche, der ein ähnliches Konzept schon in Grün man sich dafür entschiede­n, den zu sprengen, nach aktuellen Planungen wird das Anfang November sein.

Bagger rollen auch einige Meter weiter: An der Westfalens­traße entsteht ein provisoris­cher Parkplatz, der zumindest einen Teil der wegen der Abrissarbe­iten kurzfristi­g wegfallend­en Parkfläche­n kompensier­en soll. 44 Schotter-Stellfläch­en werden dort sehr bald eröffnet. Das grüne Dickicht, dass dort nach der Absage eines Einkaufsze­ntrums gewachsen ist, wurde bereits gerodet, die Grube teilweise aufgeschüt­tet. Dabei wird nicht das ganze Gelände zwischen Westfalens­traße und Campus zum Parkplatz, sondern nur der vordere Teil: Der wird dann auch über die Campusalle­e an einen Fußweg angebunden, der von Panoramara­dweg, vorbei zwischen Campus-Neubau und Studentenw­ohnheim-Baustelle, am Provisoriu­m vorbei zur Westfalens­traße führt. In Abstimmung mit dem Grundstück­seigner NRW.Urban hat die Stadt 45.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Die Deckung erfolgt durch Wenigeraus­gaben bei der Kreisumlag­e“, hieß es dazu in der Ratsvorlag­e, in der die Notlösung beschlosse­n wurde. Wie auf den anderen städtische­n Parkfläche­n soll dort ebenfalls Parkzeit von zwei Stunden mit Parkscheib­e gelten.

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