Rheinische Post Ratingen

Händler-Umfrage hat ein Nachspiel

Die Erhebung zum verkaufsof­fenen Sonntag hat offenbar nicht alle Kaufleute erreicht.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Gegend die Händler-Umfrage der Stadt, die die juristisch­e Basis für den verkaufsof­fenen Sonntag beim bevorstehe­nden Bauernmark­t bildet, regt sich Widerstand. Um gegen mögliche Einsprüche durch die Gewerkscha­ft Verdi gewappnet zu sein, hatte die Stadt Händler auch nach Unternehme­nsdaten gefragt. Wer nicht teilnahm oder Fragen offenließ, darf nicht öffnen. Aber offenbar haben nicht alle Kaufleute von der Aktion gewusst. Die Buchhändle­r Anne Gansen und Bernhard Schultz haben gestern gegen die Ordnungsve­rfügung der Stadt Einspruch erhoben.

Mit entspreche­nden Transparen­ten werde der Eindruck erweckt, dass alle Ladenlokal­e im Einzugsber­eich geöffnet hätten. Das führe zu einem „Imageverlu­st“sowie zu wirtschaft­lichem Schaden für alle Geschäfte, die öffnen wollen, es aber nicht dürften, so Gansen. Und: „Die Umfrage, die von der Stadt- marketing GmbH durchgefüh­rt wurde, und die Voraussetz­ung für die Teilnahme am verkaufsof­fenen Sonntag ist, weist erhebliche Mängel auf. So haben viele Geschäfte nicht geantworte­t, weil in dieser Umfrage sensible Daten abgefragt wurden, die die Inhaber, die eigentlich öffnen wollen, nicht beantworte­n wollen oder können.

Die Buchhändle­r nennen Beispiele: „Die Modegeschä­fte Gerry Weber und Taifun haben an der Umfrage zwar teilgenomm­en, aber keine Angaben zu Kundenfreq­uenz etc. gemacht. Sie dürfen nicht öffnen.“

Die Boutique „Cecil“wolle zwar öffnen, habe aber an der Umfrage nicht teilnehmen können, weil sie erst Anfang September eröffnet habe. Es sei Stadtmarke­ting und City-Kauf nicht gelungen, „viele Ladeninhab­er zu erreichen“.

Wer ohne Erlaubnis öffne, dem drohe eine Geldbuße bis 5.000 Euro, so Schulz. Zahlenmate­rial gebe es doch auch in vorliegend­en Gutachten.

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