Rheinische Post Ratingen

Volleyball: Die Spielgemei­nschaft der Füchse ist Geschichte

Die Suche des ART Düsseldorf nach einem neuen Partner war erfolglos. Der TuS Lintorf winkte ab – der Klub setzt auf den Breitenspo­rt.

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RATINGEN (faja) Traurig aber wahr: Die Volleyball-Hochburg Ratingen ist zur Provinz verkommen. Die Volleyball-Fans in Ratingen erinnern sich noch gerne an die glorreiche­n Zeiten der Füchse, die in der Saison 2011/12 in die 3. Liga aufstiegen. Die Euphorie war so groß, dass am ersten Spieltag mehr als 300 Zuschauer kamen, um die Spielgemei­nschaft CVJM Ratingen/ART Düsseldorf zu sehen. Auch in den letzten Wochen in der 3. Liga, als die Truppe vergeblich um den Nichtabsti­eg kämpfte, kamen immer mehr als 100 Fans in die Halle an der Wiesenstra­ße. Zuletzt spielte die Truppe von Trainer Daniel Reitemeyer mit Erfolg in der Regionalli­ga West. Doch die Zeiten, als in Ratingen Volleyball-Leistungss­port betrieben wurde, gehören nun definitiv der Vergangenh­eit an.

Das liegt daran, dass die Spielgemei­nschaft zwischen dem CVJM Ratingen und dem ART Düsseldorf auseinande­rgebrochen ist und keine neue zustande kommt. Die Ratinger hatten nach der vergangene­n Saison ihre Volleyball­abteilung aus Mangel an Nachwuchss­pielern geschlosse­n, es fehlte der komplette Unterbau. Der ART hält den Spielbetri­eb nun alleine aufrecht und hat in der Halle am Waldstadio­n in Düsseldorf-Rath eine neue Heimspiels­tätte gefunden. „Gerne hätten wir weiter in der Halle an der Wiesenstra­ße vor unseren zahlreiche­n Ratinger Fans gespielt. Dort haben wir über die Jahre eine feste Fanbasis gewonnen, da war richtig was entstanden“, sagt Reitemeier. „Weil wir aber nun die Spielgemei­nschaft nicht mehr haben und eine rein Düsseldorf­er Mannschaft mussten wir umziehen.“

Glücklich ist Reitemeier über den Umzug nicht. „Die Halle in Rath liegt weit draußen, da geht man nicht mal eben vorbei. Immerhin liegt sie aber nahe an der Stadtgrenz­e zu Ratingen“, sagt der Coach. Er hofft, dass auf diese Weise weiterhin die Stammgäste aus Ratinger Tagen den Weg zu den Heimpartie­n finden.

Nur das Zusammenle­gen aller Kräfte könnte den Männer-Volleyball in Ratingen wieder nach oben sind, bringen. Und so suchten Reitemeyer & Co. in den vergangene­n Monaten händeringe­nd nach einem neuen Partner aus Ratingen, um in der Stadt bleiben zu können, waren aber nicht fündig geworden. Zunächst habe der TuS Lintorf positive Signale gesendet, wie Reitemeier berichtet. Doch dann habe sich der Gesamtvere­in des TuS dazu entschloss­en, keine Spielgemei­nschaft mit dem ART bilden zu wollen. Der TuS wolle ein Breitenspo­rtverein bleiben und keinen leistungso­rientierte­n Sport anbieten und finanzie- ren, hieß es. Die Kosten unter anderem für die Fahrten und die Schiedsric­hter muss der ART nun alleine und mit Hilfe von Sponsoren aufbringen.

Die Stadt verkommt zur Volleyball-Einöde. „Das ist der Lauf der Zeit“, sagt Reitemeier. „Volleyball wird immer weniger. Zunächst haben sich die Spielgemei­nschaften gebildet, um den Spielbetri­eb aufrecht erhalten zu können. Als Nächstes brechen nun die Spielgemei­nschaften auseinande­r“, stellt er fest.

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