Winnie Schäfer geht als Trainer in den Iran
TEHERAN (sid) Winfried Schäfer war beeindruckt. „Es ist ein wunderschönes Land, in dem unglaubliche Begeisterung für den Fußball herrscht“, sagte der 67-Jährige. Seit Dienstag ist Schäfer, bis September 2016 Nationalcoach von Jamaika, neuer Trainer des iranischen Erstligisten Esteghlal Teheran. „Mein Klub, die Blauen, ist so in etwa das Bayern München von Iran“, berichtete der einstige Meisterspieler von Borussia Mönchengladbach. Sein erstes Spiel bestreitet er nach der Länderspielpause am 13. Oktober gegen Foolad FC. Schäfer: „Das große Derby gegen die Roten, Persepolis, findet am 27. Oktober statt. Ein brisantes Duell, vergleichbar mit Schalke gegen Dortmund.“
Auf seiner Facebook-Seite postete der 67-Jährige ein Foto von der Unterschrift unter den Zweijahres-Vertrag. Allerdings wurde vereinbart, am Saisonende Bilanz zu ziehen: „Ich habe keine Lust auf Streit, das ist besser für beide Seiten“, sagte Schäfer. Er verdient angeblich bei seiner achten Auslandsstation rund 240.000 Euro pro Saison .
Als Nationaltrainer von Jamaika (in den drei Jahren erreichte er 2015 das Endspiel des Gold-Cups), Kamerun (Afrika-Cup-Sieger 2002) und Thailand hat sich Weltenbummler Schäfer international einen Namen gemacht. In der Bundesliga blieb vor allem die Zeit beim Karlsruher SC (1987 bis 1998) in Erinnerung.
In Schäfers neuem Team, das nach nur einem Sieg aus acht Spielen auf Rang elf der 16er-Liga liegt, stehen drei Nationalspieler, die er heute im Länderspiel gegen Togo in Augenschein nehmen wird. Iran hat bereits das WM-Ticket für Russland gelöst. „Ich will mich zunächst darum kümmern, wie es um die Rahmenbedingungen bestellt ist“, betonte der gebürtige Mayener.
Die Erwartungshaltung an den deutschen Fußballlehrer ist hoch.