Rheinische Post Ratingen

Fördergeld-Antrag landet in der Sackgasse

Die Stadt will schicke Innenhöfe fördern. Ralf Patzers Erfahrung: Das Verfahren ist komplizier­t, Geld bekam er nicht.

- VON PAUL KÖHNES

RATINGEN Das hatte sich Ralf Patzer ganz anders vorgestell­t. Einen Innenhof an der Karl-Theodor-Straße hübsch herrichten – und dafür einen Zuschuss aus einem vielbeworb­enen Programm bekommen. Der Innenhof ist jetzt fertig. Zuschuss gab es keinen. Denn die ehemalige Baustelle liegt irgendwie am falschen Ort. Das klingt nach Posse, ist aber weder unerklärli­ch – noch scheint irgendwo etwas schiefgela­ufen zu sein. Bloß das Ergebnis stimmt eben für Patzer nicht recht.

Nur hat sich das ganze Projekt für ihn denkbar komplizier­t entwickelt. Das nimmt er im Nachhinein nicht krumm („mir geht es nicht darum, jetzt nachträgli­ch Geld zu fordern“), schildert es aber trotzdem gegen- RGE RMONI BÜ TO R über unserer Redaktion.

Der Verlauf: „Das Fassaden- und Hofflächen­programm“der Stadt, das Bundes- und Landesmitt­el zur Verfügung stellt, wurde mir versagt. Leider wurde die Absage erst nach vielen Wochen und großen Mühen, bei denen ich an die verschiede­nsten Ämter und Sachbearbe­iter der Stadt verwiesen wurde, ausgesproc­hen – und obwohl zwischenze­itlich mir gegenüber eine mündliche Zu- sage zur Förderung erfolgte.“Die sehr umfangreic­hen Antragsunt­erlagen zum Fassaden- und Hofflächen­programm wurden – wie Patzer in einem Schreiben an unsere Redaktion mitteilt – durch ein Architektu­rbüro erstellt und am 29. Mai im Innenstadt­büro eingereich­t. Dort bestätigte man die Vollständi­gkeit der Unterlagen.

„Nach einigen Wochen wurde mir auf persönlich­e Nachfrage im Innenstadt­büro, das selber leider keine weitere Auskunft erteilen konnte, die Telefonnum­mer der zuständige­n Sachbearbe­iterin gegeben. Unter dieser Nummer war jedoch zu unterschie­dlichen Zeiten und Werktagen nie jemand erreichbar.“

Es waren rund anderthalb Monate seit Antragstel­lung vergangen, als Patzer aus anderer Stelle im Amt einen Hinweis erhielt. Er möge sich doch an die Beschwerde­stelle im Bürgermeis­teramt zu wenden. „Dies tat ich und ein sehr freundlich­er Mitarbeite­r nahm sich der Angelegenh­eit an. Ich erhielt einen Tag später, am 20. Juli, telefonisc­h die Auskunft, dass die Bewilligun­g erfolgt sei und mir die schriftlic­he Förderzusa­ge in spätestens ein bis zwei Wochen vorliegen würde. Nach meinem anschließe­nden Urlaub musste ich jedoch feststelle­n, dass der angekündig­te Bewilligun­gsbescheid auch nach dem genannten Zeitraum noch nicht bei mir einge- gangen war. Erst Mitte August erhielt ich nach nochmalige­m, intensivem Nachhaken meinerseit­s dann eine Nachricht – nun aber leider diejenige, dass die Förderzusa­ge nun doch nicht ausgestell­t werden würde – und zwar mit der Begründung, dass die Baumaßnahm­e ja mittlerwei­le schon begonnen wurde...“

Patzer weiß, dass er die schriftlic­he Zusage zuerst gebraucht hätte. „Da mir eine mündliche Zusage seitens Behörde aber definitiv vorlag und der Erhalt der Schriftstü­cke kurzfristi­g erfolgen sollte, hatte ich den Auftrag vor meinem Urlaub noch ausgesproc­hen.“Sein Fazit: „Hätte ich gewusst, dass mich die

 ?? RP-FOTO: A. BLAZY ?? Ralf Patzer hat seinen Hof neu gestaltet. Die Kosten trägt er allein, Geld von der Stadt bekam er nicht – Ort und Zeitplan stimmten nicht. Nachkarten will er nicht – wohl aber auf das komplizier­te Verfahren aufmerksam machen.
RP-FOTO: A. BLAZY Ralf Patzer hat seinen Hof neu gestaltet. Die Kosten trägt er allein, Geld von der Stadt bekam er nicht – Ort und Zeitplan stimmten nicht. Nachkarten will er nicht – wohl aber auf das komplizier­te Verfahren aufmerksam machen.

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