Rheinische Post Ratingen

Neue Partnersch­aft für saubere Luft

Stadt und Wirtschaft wollen mit umweltfreu­ndlicher Mobilität die Luftqualit­ät in der Stadt verbessern.

- VON LAURA IHME

Um die Luftqualit­ät in Düsseldorf auch ohne ein von allen Seiten gefürchtet­es Dieselverb­ot zu verbessern, wollen Industrie- und Handelskam­mer, Handwerksk­ammer, Kreishandw­erkerschaf­t und die Stadt nun zusammenar­beiten: mit einer Mobilitäts-Partnersch­aft. Ziel ist es, die Flotten von Unternehme­n und Verwaltung umweltfreu­ndlich umzurüsten sowie ÖPNV und das Düsseldorf­er Fahrradnet­z attraktive­r zu machen. Es ist die erste Partnersch­aft dieser Art in der Stadt. Stimmt die Politik ihr zu, soll sie bis Ende des Jahres 2020 laufen.

Die Vertreter der Wirtschaft wollen im Rahmen der Partnersch­aft zum Beispiel bei den Unternehme­n für die umweltgere­chte Umrüstung ihrer Flotten werben. Jedes Unternehme­n in Düsseldorf darf mitmachen. Die Stadt soll im Gegenzug dafür sorgen, dass auch alternativ­e Angebote zum Auto etwa für die Mitarbeite­r eines Unternehme­ns attraktiv sind – mit einem gut ausgebaute­n Radwegnetz zum Beispiel. Auch die Elektro-Busflotte soll erweitert werden, damit der ÖPNV ebenfalls um- weltfreund­licher wird. Ein emissionsf­reier Lieferverk­ehr soll ermöglicht werden, und durch mehr Aufklärung­sarbeit durch die Wirtschaft will man außerdem ein Umdenken bei den Unternehme­n in Düsseldorf erreichen. Besonders engagierte Firmen bekommen einen Preis, und einmal im Jahr wird eine gemeinsame Mobilitäts­konferenz organisier­t – so steht es im Entwurf der schriftlic­hen Vereinbaru­ng zwischen der Stadt und den Vertretern der Wirtschaft.

Sollte die Partnersch­aft von der Politik beschlosse­n werden, fließt sie auch in den neuen Luftreinha­lteplan ein. Er soll im April 2018 in Kraft treten und enthält Maßnahmen, die die Luftversch­mutzung in der Stadt eindämmen sollen. Ende 2016 hatte ein Gericht entschiede­n, dass ein neuer solcher Plan für Düsseldorf aufgestell­t werden muss, damit Grenzwerte bei der Belastung durch Stickoxide wieder eingehalte­n werden. Seither wird auch über Fahrverbot­e für Diesel-Autos, die als ein Hauptverur­sacher gelten, diskutiert. Ob sie zulässig sind, darüber entscheide­t Anfang nächsten Jahres das Bundesverw­altungsger­icht.

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