Rheinische Post Ratingen

NRW erhält von EU 74 Millionen mehr

Trotz der Ost-Erweiterun­g im Jahr 2004 stieg das Fördervolu­men.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Nordrhein-Westfalen erhält trotz der EU-Osterweite­rung nach wie vor hohe Finanzhilf­en aus Brüssel. „Nordrhein-Westfalen hat in den Förderperi­oden seit der EUOsterwei­terung mehr Mittel aus den EU-Förderfond­s erhalten als vorher“, teilte NRW-Europamini­ster Stephan Holthoff-Pförtner mit. Im Vergleich zur Förderperi­ode von 2000 bis 2006 erhält NRW demzufolge im aktuellen Zeitraum, der von 2014 bis 2020 reicht, 74 Millionen Euro mehr.

Die Zahlen widerlegen Befürchtun­gen, wonach die Erweiterun­g der Europäisch­en Union um ärmere Mitglieder wie Rumänien oder Bulgarien im Jahr 2004 dazu führen könnte, dass einzelne Regionen weniger finanziell­e Fördermitt­el aus Brüssel erhalten. Eine entspreche­nde kleine Anfrage hatte ein AfD-Abgeordnet­er im Landtag gestellt. Stephan Holthoff-Pförtner NRW-Europamini­ster

Insgesamt zeige sich das Volumen der EU-Mittel für Nordrhein-Westfalen sehr stabil, heißt es in der Antwort der Landesregi­erung. Veränderun­gen gab es demnach allerdings bei den Fördertöpf­en. So erhält Nordrhein-Westfalen aus dem Eu- ropäischen Fonds für regionale Entwicklun­g (EFRE) in der laufenden Periode 361 Millionen Euro mehr als zwischen 2000 und 2006. Dieser Fonds fördert insbesonde­re Forschung und Entwicklun­g, die Digitalisi­erung und mittelstän­dische Unternehme­n.

Dagegen flossen aus dem Europäisch­en Sozialfond­s (ESF) insgesamt weniger Mittel nach NRW. Hier sank das Fördervolu­men im selben Zeitraum um 287 Millionen Euro. Der ESF fördert Weiterbild­ung, Ausbildung und Wiedereing­liederung in den Arbeitsmar­kt sowie Existenzgr­ündungen. Ob sich der EU-Austritt Großbritan­niens künftig auf die Förderung auswirke, ist der Landesregi­erung zufolge noch nicht absehbar.

„Das Volumen der EU-Fördermitt­el zeigt sich über den gesamten Zeitraum sehr stabil“

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