Die Nebenmänner
Früher wollten alle Co-Trainer auch irgendwann mal selbst Chef werden. Doch viele haben ihre Bestimmung darin gefunden, in der zweiten Reihe zu bleiben. Können Sie die Assistenten (Bilder oben) ihren langjährigen Chefs zuordnen?
DÜSSELDORF 1,75 Millionen Euro. So viel Ablöse wurde noch niemals für einen Co-Trainer bezahlt – weltweit. Doch dem FC Bayern München war es die Summe wert. Denn Jupp Heynckes hatte zur Bedingung gemacht, dass er bei einem abermaligen Engagement für den deutschen Rekordmeister auf sein bewährtes Team zurückgreifen kann. Und dazu zählt seit Jahren eben auch Hermann, der seine Laufbahn eigentlich an der Seite von Friedhelm Funkel bei Fortuna Düsseldorf am Ende der Saison beenden wollte. Hermann ist so etwas wie das Sinnbild eines perfekten zweiten Manns. Ein ruhiger Zeitgenosse, verbissen in Details, ausgestattet mit einem ausgeprägten Verständnis für Taktik und der sozialen Kompetenz, sich für andere Menschen zu interessieren und ihnen zuzuhören.
Hermann war selbst Profi bei Bayer Leverkusen. Danach wechselte er an die Seitenlinie. Er assistierte Jürgen Gelsdorf, Dragoslav Stepanovic, Berti Vogts, Michael Skibbe und Klaus Augenthaler. Bruno Labbadia hatte 2008 keine Verwendung für ihn bei der Werkself und brachte stattdessen lieber sein eigenes Trainerteam mit. Hermann flüchtete in die Zweite Liga zum 1. FC Nürnberg. Die Franken stiegen in die Bundesliga auf, das Gastspiel von Labbadia endete wegen Erfolglosigkeit frühzeitig. 2009 kam Heynckes nach Leverkusen und holte Hermann zurück in die Heimat.
Lange Zeit waren die Assistenten nicht mehr als Hütchenaufsteller. Sie arbeiteten streng nach Anweisung ihrer Chefs. Mittlerweile hat sich das Jobprofil deutlich verändert. Viele von ihnen sind absolute Spezialisten. Fachkräfte in Sachen Taktik, Analyse, Video-Aufbereitung, Trainingsmethodik. Jürgen Klopp arbeitet seit Jahren mit Zeljko Buvac zusammen: in Mainz, Dortmund und nun auch beim FC Liverpool. Buvac gilt als sogenanntes Taktikhirn. Ein Tüftler, der immer neue Systeme ausprobiert, der aber zumindest bislang nie die Ambitionen entwickelt hat, in die erste Reihe zu drängen. Das entspannt das Arbeiten miteinander natürlich um einiges, wenn man nicht in der Angst leben muss, der engste Mitar- beiter ist gleichzeitig der potenzielle Nachfolger.
In der Branche hat sich mittlerweile das Komplett-Paket durchgesetzt. In der Regel bringt der Cheftrainer sein ganzes Gefolge mit. Das hat den Vorteil, dass es keine Eingewöhnungszeit gibt. Das Problem für den Verein: auf Schlüsselpositionen kommt es immer wieder zu Veränderungen, was Kontinuität schwierig macht. Es gibt nur wenige Ausnahmen, dass bei Vereinen im Trainerbereich Personal gesetzt ist. In Mönchengladbach ist Uwe Kamps Torwarttrainer – die Position nimmt aber eine gewisse Sonderstellung ein, da viele Cheftrainer die Schulung des Personals zwischen den Pfosten nicht für sich beanspruchen.
Einige Assistenten haben irgendwann auch den Schritt auf die große Bühne gewagt. Michael Henke hat an der Seite von Ottmar Hitzfeld mit Borussia Dortmund und Bayern München etliche Erfolge gefeiert. Als Alleinverantwortlicher lief es dagegen weit weniger gut. Beim 1. FC Kaiserslautern wurde er bereits nach kurzer Zeit wieder entlassen. Guardiola. PepTorrent/ Domenec Hitzfeld; Ottmar Henke/ Michael Heynckes; Juppmann/ HerPeter Beckenbauer; FranzOsieck/ ger HolLabbadia; BrunoEddySözer/ Daum; ChristophKoch/ Roland Hecking; Dieter Bremser/ Dirk Magath; FelixEichkorn/ po SepKovac; NikoKovac/ Robert Klopp; gen Jür-Buvac/ Zeljko Cheftrainer: der tenten Assis- die sind oder waren Sie Auflösung: