Schäfer überrascht mit WM-Gold am Schwebebalken
MONTREAL (sid) Die neue Weltmeisterin Pauline Schäfer und Tabea Alt haben in Montreal deutsche Turngeschichte geschrieben. Der überraschende Sieg der Chemnitzerin und die Bronzemedaille für Alt waren der größte Erfolg für deutschen Athletinnen seit 47 Jahren.
Schluchzend lag sich das Duo im mit 10.000 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion in den Armen, als das schier unglaubliche Ender- gebnis feststand. Mit der saubersten Übung gleich als erste Starterin schockte Schäfer, 2015 bereits mit WM-Bronze dekoriert, die Konkurrenz. Und Weltcup-Gesamtsiegerin Alt (Ludwigsburg) machte als letzte Turnerin ungeachtet eines kleinen Wacklers quasi den Deckel drauf. Silber holte die neue MehrkampfWeltmeisterin Morgan Hurd (USA).
Bei der WM 1970 in Ljubljana war deutschen Turnerinnen zuletzt das gleiche Glanzstück geglückt. Ebenfalls am Schwebebalken siegte damals Erika Zuchold aus Leipzig, die Berlinerin Christine Schmitt wurde Dritte. Letzte deutsche Weltmeisterin war vor exakt 30 Jahren die Berlineri Dörte Thümmler (Berlin) im Dress der DDR am Stufenbarren.
Das erfolgreiche Abschneiden der deutschen Athletinnen hatte am Samstag Elisabeth Seitz (23) komplettiert. Einen Tag nach ihrem neunten Platz im Mehrkampf überzeugte die deutsche MehrkampfMeisterin aus Stuttgart auch im Stufenbarren-Finale und belegte trotz erheblichen Trainingsrückstands Rang fünf. „Ich habe erneut gezeigt, dass man mit mir rechnen kann“, sagte die Sportsoldatin, die für ihre Auftritte ein Sonderlob von Teamchefin Ulla Koch einstrich: „Eli ist einfach eine Rampensau. wenn es darauf ankommt, ist sie da.“