Im Chor die besten Freunde gefunden
Zwei Studenten berichten wie es ist, Teil der Musikensembles der Uni Düsseldorf zu sein.
Schon beim Start ihres Psychologie-Studiums an der Düsseldorfer Uni war für Melina Dederichs klar: Ihre große Leidenschaft, das Singen, möchte sie auch in ihrer neuen Unistadt weiter ausleben. So wurde sie bereits im ersten Semester Teil der Chorgemeinschaft und singt heute bereits seit vier Jahren im Unichor. „Ich schätze vor allem die Gemeinschaft. Der Chor ist eine riesige Gruppe bunt gemischter Leute, die alle die Musik verbindet“, sagt Melina Dederichs. „Man lernt unterschiedliche Menschen kennen. Im Chor habe ich meine besten Freunde kennengelernt, die mich durch mein Studium begleitet haben und dies hoffentlich noch lange weiter tun werden. Im Chor fühlt man sich wie in einer großen Familie, was gerade für Leute, die neu in der Umgebung sind oder ihr Studium beginnen, toll ist.“
Um Teil dieser Gemeinschaft zu werden, muss man ein Vorsingen absolvieren, denn der Chor der Heine-Uni singt anspruchsvolle Kompositionen auf hohem Niveau wie Beethovens 9. Sinfonie, Mendelssohns Paulus oder die Requiems von Verdi, Dvorák und Brahms. „Das Vorsingen war schon aufregend“, sagt die 22Jährige. „Die Atmosphäre war aber sehr entspannt und freundlich, und es waren nur der Dirigent und der Pianist anwesend. Ich sollte ein selbst einstudiertes Stück singen und dann ein unbekanntes Stück vom Blatt. Davor hatte ich sehr viel Respekt, durch die Klavierbegleitung fiel es allerdings leichter als erwartet.“
In den vergangenen vier Jahren habe sie sich auch musikalisch weiterentwickelt, sagt die Studentin. „Dirigentin Silke Löhr erklärt oft auch musiktheoretische Konzepte sowie die Hintergründe der Musik, die wir singen. Dadurch erhält man einen besonderen Zugang zu den Stücken.“Zusätzlich werde mehrmals im Semester eine professionelle Stimmbildung angeboten. „Außerdem treten wir etwa alle zwei Jahre gemeinsam eine Konzertreise an. Gerade komme ich beispielsweise von Konzerten in Südkorea und Japan.“
Aufgrund der Professionalität des Chores ist Anwesenheit bei den wöchentlichen Proben Pflicht. „Wir sind eine große Gruppe. Da ist es wichtig, dass alle auf dem gleichen Stand sind“, sagt Melina Dederichs. Sie beschäftigt sich mit der Musik auch zu Hause. „Wenn ich mich in ein schönes Stück verliebe, bekomme ich es nicht aus dem Kopf und freue mich, ders herausragende Qualität und einen hohen musikalischen Anspruch, wodurch das Musizieren auf einem hohen Niveau möglich ist, was mir viel Freude bereitet“, sagt Kornelius Fuchs. „Außerdem kann man dort immer wieder neue und interessante Leute kennenlernen und Freundschaften knüpfen.“
Auch um Teil des Orchesters zu werden, muss man vorspielen. Zwei Stücke sollen die Tonqualität sowie das technische Können demonstrieren. „Das klingt allerdings wilder als es ist. Dem Interessenten begegnet sehr viel Wohlwollen und es geht mehr darum zu schauen, ob es auch menschlich passt. Natürlich ist man auch etwas aufgeregt, mich aber hat das gezielte Vorbereiten auf das Probespiel auch wieder mehr ans Üben gebracht“, sagt Fuchs.
Für den Juristen ist es auch immer wieder erstaunlich zu sehen, dass die Musik es ermöglicht, auch nach langen Arbeitstagen abschalten zu können und konzentriert zu musikalischen Höchstleistungen zu gelangen. Der zeitliche Aufwand sei für die Orchestermitglieder „nach oben offen“. „Ich habe zwei Jahre lang als Präsident und Schriftführer im Vorstand des Orchesters mitgewirkt und weiß daher, was es bedeutet, neben der Musik auch die organisatorischen Aufgaben eines Orchesters zu bewältigen. Kommt dann noch die Organisation einer Reise, wie unserer Konzertreise nach Spanien im vergangenen Jahr hinzu, kann ein solches Amt auch gut und gerne zeitweise zum Fulltime-Job werden“, sagt Kornelius Fuchs.