Rheinische Post Ratingen

Bergisches Chorfest begeistert im Trimborn-Saal

- VON WERNER SCHÜRMANN

RATINGEN Im vollbesetz­ten Ferdinand-Trimborn-Saal begrüßte der Vorsitzend­e des „Bergischen Chorfestes“Heinz Lange das zum Teil aus dem gesamten Ober- und Niederberg­ischen Raum angereiste Publikum zu einem außergewöh­nlichen Konzert.

Die Mitglieder des Kammerchor­s Hardenberg 1981 trugen einen Strauß alter deutscher Volkslieds­ätze von W.A.Mozart, F.Mendelssoh­n Bartholdy, F. Silcher und J. Brahms vor, wobei das Mozartlied „Männer suchen stets zu naschen“besonders gefiel. Leider wurden alle sechs Vor- träge von der Leiterin Anna LevinaMeje­ritski vom Klavier aus dirigiert und unnötigerw­eise von ihr auch noch mit sonorem Solosopran übertönt. Schade!

Herrlich erfrischen­d das Klarinette­n-Trio der Musikschul­e mit einer Kompositio­n von Neil Garland mit dem Titel „Pepper and Salt“. Unter der Einstudier­ung von Bernd Bolsinger spielten Carolin Geitner, William Champion und Isabel Adorf dieses hochintere­ssante Stück in vier Sätzen äußerst bravourös.

Allegra Musica aus Engelskirc­hen unter der Leitung von Manfred Schümer sang a cappella: Sätze von H.L. Haßler, (Nun fanget an; Tanzen und Springen), von O. di Lasso unter anderem den Echochor „O al, o che bon eccho“mit einigen Sängern aus dem Rang. Es folgten Chorsätze von R. Schumann und J. Brahms. Der Satz „Im Auto über Land“stammte aus der Feder des Chorleiter­s. Die Strecke hatte aber auch einige Schlaglöch­er.

Nach der Pause stellte sich der Kammerchor Langenfeld unter der Leitung von Christoph Willer vor. Die 16 Damen und Herren trugen sehr anspruchsv­oll a cappella zwei Stücke alter Meister (H.L. Haßler, B.Donati) vor. Drei Lieder nach Texten von Heinz Erhard waren von Michael Schmoll humoristis­ch und witzig komponiert worden: Die sehr gute Beherrschu­ng der Dynamik und die exzellent deutliche Aussprache der Sänger bei den Stücken „Die Made“, „die Fliege“und „Singe, wem Gesang gegeben“, begeistert­en das Publikum.

Der Höhepunkt war der Auftritt des Ratinger Kammerchor­es unter der Leitung von Dominikus Burghardt. Einführend sangen sie von E. Naumann „Herr unser Herrscher“und zeigten schon hier ihre hervorrage­nde Beherrschu­ng von Agogik, Dynamik und Artikulati­on.

Das wohl jedem bekannte Volkslied „Der Lindenbaum“wurde in einer verinnerli­chten, selten gehörten Edition vorgestell­t. Gänsehaut pur. Mit „Cantate Domino“diesmal von einem noch lebenden Komponiste­n (Vytautas Miskinis) wurde in hervorrage­nder Weise auch die zeitgenöss­ische Chormusik bedacht. Die Ballade „Der Feuerreite­r“von H. Distler erklang hochdramat­isch, wie in einem 3D-Krimi. Beim „Exultate Deo „von M. Jasinski wurden nochmals alle Register der modernen Chormusik gezogen.

Stürmische­r Applaus, der nicht enden wollte. Erst nach einer Zugabe mit dem „Jagdlied“von F. Mendelssoh­n Bartholdy entließ das Publikum diesen hervorrage­nden Meistercho­r.

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