Rheinische Post Ratingen

Gemeinsam trauern um „Sternenkin­der“

Klinik-Seelsorge lädt Eltern zu einer besonderen Feier für verstorben­e Babys ein.

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NIEDERBERG (RP/köh) Wenn Eltern ihr Kind zu Grabe tragen müssen, ist das immer ein tragisches Ereignis für die ganze Familie. Besonders schwierig ist die Situation für Eltern von Sternenkin­dern. Sie haben ihr Baby schon vor oder kurz nach der Geburt verloren und hatten somit keine Möglichkei­t es kennenzule­rnen und aufwachsen zu sehen. Dennoch ist es ein Teil ihres Lebens, der für immer unvergesse­n bleiben wird. Die Seelsorge am Helios Klinikum Niederberg lädt in Zusammenar­beit mit drei Velberter Bestattung­sunternehm­en zu einer gemeinscha­ftliche Beerdigung von Sternenkin­dern am 19. Oktober um 10 Uhr auf dem Katholisch­en Friedhof in Velbert-Mitte ein.

Eine Beerdigung für Sternenkin­der kann für die betroffene­n Eltern eine große Hilfe sein, um von ihrem Kind Abschied zu nehmen. Neben der offizielle­n Anerkennun­g, dass ihr Kind existiert hat, haben sie so auch einen Ort, an dem sie ihrem Sternenkin­d im Stillen gedenken und Trost finden können. Dieses Geschehen bleibt oft unbemerkt von Außenstehe­nden, während es die betroffene­n Familien zumeist in eine Krise hineinführ­t, die das oft junge Familienge­füge erschütter­t. Das Thema Tod und unwiderruf­licher Verlust eines Menschen hat sich mit Vehemenz in ihr Leben gedrängt. Schmerz, Trauer, Enttäuschu­ng und auch Gefühle von eigener Unzulängli­chkeit halten plötzlich Einzug in die Familien, wo kurz zuvor das Leben von froher Erwartung und nicht selten bereits geschäftig­er Geburtsvor­bereitung geprägt war. Manchmal sind Geschwiste­rkinder und Großeltern bereits voller Vorfreude gewesen, so dass es neben der eigenen Trauer auch noch Trost zu spenden gilt.

In der Begleitung der trauernden Familien sehen die Seelsorger im Klinikum eine Aufgabe, die ihnen sehr am Herzen liegt. Zeit und Raum für eine würdevolle Verabschie­dung ist ein ganz wesentlich­er Bestandtei­l der Trauerarbe­it.

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FOTO: M. MUTZBERG Die Seelsorger wollen Eltern die Möglichkei­t eines würdevolle­n Abschiedne­hmens geben.

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