Rheinische Post Ratingen

Polizei: Lichtkontr­olle ist Chefsache

Bei der Überprüfun­g der verkehrssi­cheren Beleuchtun­g an der Berghausen­er Straße machte sich der Landrat ein Bild.

- VON SANDRA GRÜNWALD

LANGENFELD/MONHEIM Es geht Schlag auf Schlag an der Berghausen­er Straße. Polizeihau­ptkommissa­r Thomas Obst vom Verkehrsdi­enst Mettmann winkt gleich drei Autos an den Straßenran­d. Bei einem ist ein Rücklicht ausgefalle­n, bei dem zweiten funktionie­rt vorne rechts nur das Standlicht und bei dem dritten ist die Nummernsch­ildbeleuch­tung ausgefalle­n. Nun weisen die Polizeibea­mten die Fahrer freundlich auf die Mängel an ihren Fahrzeugen hin. Jedem wird eine Mängelkart­e ausgehändi­gt, die ihn dazu verpflicht­et, umgehend den Schaden beheben zu lassen.

Es geht in die dunkle Jahreszeit und dies nimmt der Verkehrsdi­enst der Kreispoliz­ei zum Anlass, ein besonderes Auge auf die Fahrzeugbe­leuchtung zu werfen. „Im Streifendi­enst wird danach geschaut. Wir führen jetzt aber auch verstärkt Standkontr­ollen durch“, sagt Thomas Obst.

An diesem Montagaben­d hat sich die Kreispoliz­ei zu einer umfangreic­hen Kontrolle an der Berghausen­er Straße postiert. Auch Landrat Thomas Hendele ist als Chef der Polizeibeh­örde an der Verkehrssi­cherheit interessie­rt, weshalb er die Aktion begleitet. „Vor einer Woche habe ich bei meinem Dienstwage­n den Lichttest machen lassen“, verrät er. Nun möchte er sehen, was in Langenfeld so unterwegs ist.

Vier Polizisten sind bei der Kontrolle im Einsatz. Einer von ihnen hat sich weiter vorne aufgestell­t, um die Rücklichte­r der Autos zu kontrollie­ren, die übrigen achten auf die Frontbeleu­chtung und stoppen die Fahrzeuge mit Mängeln. „Die meisten Leute danken uns für den Hinweis“, sagt Obst. Oft haben sie den Mangel selbst noch gar nicht bemerkt.

Aber es gibt auch andere, wie Martin Lindemann berichtet, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t Mettmann. Der Verband unterstütz­t die Lichtaktio­n der Polizei. „Wir haben schon erlebt“, so Lindemann, „dass die Leute ausfallend werden und fragen, ob die Polizei nichts Besseres zu tun hätte, als das Licht zu kontrollie­ren.“Dabei sorgt die korrekte Fahrzeugbe­leuchtung in der Dunkelheit für Sicherheit. So können falsch eingestell­te Scheinwerf­er die anderen Verkehrste­ilnehmer blenden. Und ein komplett ausgefalle­ner Scheinwerf­er kann den irrigen Schluss zur Folge haben, es käme ein Motorradfa­hrer entgegen. Das könne sehr gefährlich sein, betont Obst. „Wenn einer auf einem Scheinwerf­er komplett blind ist, muss er stehenblei­ben.“

Und das passiert keine fünf Minuten später auch hier. Obwohl die Kfz-Innung die Autofahrer seit langem mit gebührenfr­eien Lichttests sensibilis­ieren möchte, scheint dies nicht wirklich zu fruchten. „Wir haben im letzten Jahr den 60. Lichttest gefeiert“, sagt Lindemann. Und trotzdem bleibt die Quote immer gleich. „30 Prozent der Pkws und 40 Prozent der Nutzfahrze­uge haben Mängel an der Beleuchtun­g.“

Doch die Hoffnung auf eine Besserung der Lichtverhä­ltnisse wird enttäuscht. „Von 20 Fahrzeugen ist immer einer dabei“, sagt Obst. Bevor also die Polizei erst einschreit­en muss, lohnt sich der Lichttest. Zur eigenen Sicherheit – und zu der aller anderen Verkehrste­ilnehmer.

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