Rheinische Post Ratingen

Bundeswehr baut für 45 Millionen Euro

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ON GÖKÇEN STENZEL HILDEN Kriege und Krisen beschäftig­en die Welt stärker, als es Harald Wegener noch vor fünf Jahren geglaubt hat. Der Oberst sprach beim Jahresempf­ang in der Waldkasern­e über veränderte Kriegsführ­ung durch Cyberangri­ffe, „aber ich hätte nie geglaubt, dass wir die Bundeswehr eines Tages wieder so massiv ausbauen wie wir es jetzt tun“.

Das macht sich in Hilden in einer gewaltigen Investitio­nssumme bemerkbar: Die Bundeswehr baut hier für 45 Millionen aus, um oder saniert. Gerade erst ist das Sanitätsve­rsorgungsz­entrum Düsseldorf aus der Bergischen Kaserne nach Hilden umgezogen. Der Kommandeur des Kommandos Regionale Sanitätsdi­enstliche Unterstütz­ung aus Diez, Generalarz­t Armin Kali- nowski, eröffnete am 4. Oktober gemeinsam mit dem Leiter des Sanitätsun­terstützun­gszentrums KölnWahn, Oberstarzt Johannes Grohmann, feierlich das neu gebaute Dienstgebä­ude in der Waldkasern­e. Es hat 4,5 Millionen Euro gekostet, „und die Kameraden freuen sich, aus der alten Düsseldorf­er Kaserne in so ein schönes neues Domizil ziehen zu können“, kommentier­te Wegener. Weitere Millionen stecken im Campus-Neubau für das Ausbildung­smusikkorp­s.

Tatsächlic­h will die Bundesregi­erung auch in die Truppenstä­rke massiv investiere­n. Allein 12.000 neue Berufssold­aten werden bis 2020 gesucht, und es ist jetzt schon klar, dass das Ziel kaum zu erreichen sein wird – alle suchen. Nachwuchs- und Fachkräfte­mangel prägen die Märkte immer stärker. Gründe für die Umkehr vom jahrelange­n Abbau der Streitkräf­te gibt es viele. Schwache und zerfallend­e Staaten, etwa. Die Aufgabe von Konvention­en, die jahrzehnte­lang galten. Das angespannt­e Verhältnis zwischen der Türkei und der Nato. Und nicht zuletzt die „Irrational­ität wichtiger Amtsträger wie Trump“: So nannte es Wegener in seinem Vortrag. Das Feldjäger-Regiment 2, das in Hilden stationier­t ist, hat derzeit 45 Leute im Auslandsei­nsatz, hinzu kommen 109 weitere, die jederzeit angeforder­t werden können.

Für den Standortäl­testen Harald Wegener werden sich die Anforderun­gen ebenfalls ändern. Er wechselt 2019 als Verteidigu­ngsattaché nach Madrid – „falls Madrid dann noch die Hauptstadt Spaniens ist“, scherzte er. Wegener verlässt Hilden schon 2018, um Spanisch zu lernen.

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RP-FOTO: STASCHIK Oberst Harald Wegener erhält ein Lebkuchenh­erz von Birgit Müller. Viele waren zum „Oktoberfes­t“der Kaserne in Tracht gekommen.

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