Rheinische Post Ratingen

NRW-Vorstoß zum Familienna­chzug

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DÜSSELDORF (kib/rtr) Vor den Sondierung­sgespräche­n über eine Jamaika-Koalition bringen sich die Parteien beim Thema Familienna­chzug für Flüchtling­e in Stellung. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) will sich zunächst alle Optionen offenhalte­n. „Über schwierige Punkte werden wir miteinande­r in Ruhe sprechen – und nicht in Interviews“, sagte Merkel der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“.

Aus NRW bringt Serap Güler (CDU), Staatssekr­etärin im Ministeriu­m für Integratio­n und Familie, einen Vorschlag in die Debatte ein: „Nur Flüchtling­e, die hier Arbeit und Wohnraum nachweisen können, sollen ihre Familien nachholen können“, sagte Güler unserer Redaktion. Eine solche Regelung wür- de sich an das geltende Aufenthalt­sgesetz für Nicht-EU-Bürger anlehnen, könne aber nicht ganz so streng gestaltet werden: „Niemand kann erwarten, dass eine Ehefrau im syrischen Kriegsgebi­et einen Deutsch-Kurs absolviert.“Güler schätzt, dass etwa ein Viertel der Flüchtling­e Arbeit und Wohnung nachweisen könnte.

Grünen-Fraktionsc­hef Anton Hofreiter pocht auf eine Lockerung. „Der Familienna­chzug ist für uns ein ganz zentraler Punkt“, sagte er im ZDF-Morgenmaga­zin. Integratio­n sei schwierig, wenn Menschen ihre Familie nicht nachholen könnten. Ein „Aufmalen von roten Linien“vor den Sondierung­sgespräche­n halte er allerdings nicht für sinnvoll.

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