Bußgeld für Nationalspieler
Leverkusens Jonathan Tah wurde wegen zu schnellen Fahrens verurteilt.
DÜSSELDORF Als Kapitän der U21Fußballnationalmannschaft weiß der in Düsseldorf lebende und früher auch für die Fortuna spielende Verteidiger Jonathan Tah (21) um seine Vorbildrolle als Spitzensportler. Im Mai hat er das bei einer Autofahrt aber wohl ausgeblendet: Auf der A46 Richtung Neuss hatte er sich in einem BMW eine duellgleiche Hetzjagd mit einem Mercedes geliefert – direkt vor den Augen der Polizei. Das kostet den Profi von Bayer Leverkusen jetzt 600 Euro Buße, bringt ihm zwei Strafpunkte in Flensburg ein und einen Monat Fahrverbot. Diesen Bußgeldbescheid hatte er beim Amtsgericht zunächst angefochten. Doch als gestern darüber verhandelt werden sollte, kam nur seine Anwältin – und zog den Einspruch des abwesenden Nationalverteidigers zurück.
Tah war am Mittag des 10. Mai von einer nachfolgenden Polizei- streife dabei beobachtet worden, wie er sich im weißen BMW schon bei der Auffahrt auf die A46 ein Rennen mit einem schwarzen Mercedes lieferte. Beide Autos seien mit aufheulenden Motoren von der Beschleunigungsspur gleich auf den linken von drei Fahrstreifen gewechselt, hätten sich Stoßstange an Stoßstange bei hohem Tempo gejagt. Andere Autofahrer hätten abbremsen und ausweichen müssen.
Die Polizei stoppte die Au- tos und zeigte gleich beide Fahrer an. Tah soll dann erklärt haben, er habe sich kein Rennen geliefert und auch nicht rechts überholt. Gegen den anderslautenden Bußgeldbescheid ließ er über seine Anwältin zunächst Einspruch einlegen – um gestern durch die Advokatin dann alles zurückzuziehen. Da der Fußballer bereits Punkte in Flensburg gesammelt hatte, war nicht die Regelbuße von lediglich 400Euro verhängt worden, sondern gleich 600 Euro. Nach der Rücknahme des Einspruchs ist dieser Betrag nun fällig wie auch die Strafpunkte und das Fahrverbot.