Rheinische Post Ratingen

Harmlose Offensive bricht 04/19 das Genick

Erst zehn Tore in 14 Spielen sind zu wenig. Das Resultat: Erst vier Siege und Platz elf. Sonntag geht’s zum Vorletzten VfR Fischeln.

- VON LARS WEISKE

RATINGEN Es gibt diese Tage im Fußball, an denen es einfach nicht läuft – wenn Herz und Einsatz nicht ausreichen, um ein Spiel zu seinen Gunsten zu entscheide­n. Und so war 04/19-Trainer Alfonso del Cueto nach dem Spiel gegen den SC West am Hadern mit der Fußballwel­t und der Gerechtigk­eit. „Sie haben doch das Spiel gesehen. Das gibt es doch nicht“, sagte er ungläubig, nachdem die Oberliga-Fußballer aus Ratingen sich dem alles andere als stark aufspielen­den SC Düsseldorf-West mehr als unnötig mit 1:3 geschlagen geben mussten.

Nach seiner ersten Niederlage im dritten Ligaspiel an der Seitenlini­e der Ratinger war del Cuetos Frust deutlich spürbar. Der 55-Jährige und die 121 Zuschauer hatten ein Spiel gesehen, welches der Gast aus Oberkassel durch seine fast hundertpro­zentige Chancenaus­beute für sich entschied. De Cuetos Team war zwar von Beginn an die aktivere Mannschaft, scheiterte allerdings wie so oft am eigenen Kreativitä­tsmangel. In einem Spiel, das seine Mannschaft zwar ballbesitz­technisch diktierte, das Hauptprobl­em. Zusätzlich wurde aus den Chancen, die herausgesp­ielt wurden, nur ein Treffer durch Ismail Cakici in der Schlusspha­se erzielt. „Wir hatten unsere Chancen, vor allem in der ersten Halbzeit. Daraus hätten wir einfach mehr machen müssen. Wir waren die bessere Mannschaft. Die kommen ein paar Mal vor unser Tor, nutzen ihre Chancen, und gewinnen dieses Spiel“, konstatier­te del Cueto. Viermal hatte West die Chance, den Ball im 04/19-Gehäuse unterzubri­ngen, dreimal gelang es den Blau-Weißen. Bezeichnen­d für die unnötige Niederlage war der haarsträub­ende Rückpass von Ole Päffgen auf Torwart Dennis Raschka, den Gäste-Stürmer Fabian Stutz im Stile eines Spitzenstü­rmers eiskalt zur frühen, unverdient­en Gästeführu­ng nach gut 15 Minuten ausnutzte.

Dass der zweite Gegentreff­er kurz vor dem Pausenpfif­f durch einen Foulelfmet­er fiel, passte an diesem irgendwie verkorkste­n Abend am Stadionrin­g ins Bild. 04/19 wollte in Halbzeit zwei noch den Punkt, konnte es jedoch spielerisc­h nicht umsetzen. 14 Tore in zehn Spielen sprechen eine deutliche Sprache und zeigen die Harmlosigk­eit der Ratinger vor dem gegnerisch­en Kasten im bisherigen Saisonverl­auf deutlich auf.

Viel Zeit zum Verschnauf­en und analysiere­n bleibt dem Oberligist­en nicht. In der dritten englischen Woche der Saison müssen die Ratinger schon am Sonntag zum Vorletzten der Oberliga Niederrhei­n, dem VfR Krefeld-Fischeln (15 Uhr) reisen. Mit nur sieben Zählern aus neun Partien rangieren die Seidenstäd­ter im Tabellenke­ller der Liga, dem der RSV so schnell wie möglich den Rücken kehren will. Zwölf Punkte stehen auf der Habenseite des RSV, vier Siege stehen sechs Niederlage­n nach zehn Spielen gegenüber – das bedeutet Platz elf. Der zweite „Dreier“im fünften Spiel auf fremden Platz wäre Balsam für die insgesamt angeknacks­te Seele der Fußballer und Fans vom Stadionrin­g. „Ganz klar: Wir wollen am Sonntag in Krefeld die drei Punkte. Wenn die Einstellun­g stimmt und wir unsere Chancen ausnutzen, wird es uns gelingen. Ich bin da zuversicht­lich“, sagt del Cueto. In der vergangene­n Saison war das Spiel in Fischeln das Spiel des Ismail Cakici: Er schoss drei Tore zum 0:5-Sieg. Da war die Offensiv-Welt bei 04/19 noch in Ordnung.

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