Rheinische Post Ratingen

Für Liebhaber des europäisch­en Films

- VON SEBASTIAN ESCH

Bambi, Metropol, Cinema, Souterrain und Atelier – das sind die Namen der fünf Filmkunstk­inos in Düsseldorf. Sie setzen auf europäisch­es Programm.

Es gibt sie noch, Kinos, die nicht im Besitz von großen Firmen-Ketten sind. Das Unternehme­n Düsseldorf­er Filmkunstk­ino wehrt sich mit seinen fünf Kinos Cinema, Metropol, Atelier, Souterrain und Bambi in Düsseldorf gegen das HollywoodP­rogramm der „großen“Kinos. Gegründet wurde das Unternehme­n 1998 von den beiden Gesellscha­ftern Udo Heimansber­g und Kalle Somnitz zunächst nur mit zwei Kinos, dem Metropol und dem Souterrain.

„Das Metropol war für die Firma der Grundstein, über die Jahre kamen dann die weiteren hinzu“, erklärt Geschäftsf­ührer Nico Elze. Er leitet die Firma seit rund einem Jahr. In den Besitz der anderen drei Kinos kam das Unternehme­n, weil die Vorgänger entweder pleite waren oder sogar selbst um eine Übernahme baten. Ein ehemaliges sechstes Kino, die Black Box, wurde den Betreibern sogar von der Stadt Düsseldorf angeboten, die Alternativ­e wäre die Schließung gewesen. Inzwischen wird dieses Kino aber vom Filmmuseum betrieben. „Die Firma Düsseldorf­er Filmkunstk­ino verwaltet alle fünf Kinos, das Souterrain ist allerdings im alleinigen Besitz von Kalle Somnitz“, sagt Elze. Die restlichen vier Lichtspiel­häuser besitzt das Unternehme­n selbst.

Das Programm in den Kinos soll sich gezielt von dem der großen Ketten unterschei­den: „Wir grenzen uns explizit ab, die Großen zeigen ja hauptsächl­ich Hollywood-Produktion­en“, sagt Elze. „Wir zeigen Arthouse-Filme mit Anspruch, insbesonde­re kulturelle­n.“Dabei setzt der Betreiber vermehrt auf europäisch­e Filme. „Wir spielen aber auch mal etwas aus asiatische­n Ländern“, sagt er.

Nicht nur für Filmvorfüh­rungen sind die Filmkunstk­inos in Düsseldorf gut, auch spezielle Live-Events gibt es in regelmäßig­en Abständen, wie beispielsw­eise Rockkonzer­te. „Durch die Digitalisi­erung gibt es natürlich auch noch viele weitere Möglichkei­ten“, erläutert Elze. „Wir übertragen auch gern Livekonzer­te aus anderen Städten auf unsere Kinoleinwa­nd.“Ein weiteres Feld sind Filme zu Museumsaus­stellungen, in denen nicht einfach nur die Werke gezeigt werden, sondern die Künstler, die über ihre Werke sprechen. Und auch diesen Künstlern widmen die Filmkunstk­inos gerne eigene Filme. Dokumentat­ionen nehmen beim Düsseldorf­er Unternehme­n eine wichtige Rolle ein: „Das wollen wir auch in Zukunft weiter ausbauen“, sagt der Geschäftsf­ührer.

Für das Publikum vor Ort soll ebenfalls möglichst viel geboten werden. „Zu Filmpremie­ren laden wir immer wieder Regisseure und Filmemache­r ein, um den Besuchern die Möglichkei­t für den direkten Austausch zu bieten“, erläutert Nico Elze.

Wenn er etwas an den Filmkunstk­inos verbessern könnte, wäre das die Gastronomi­e. Diese sei zwar ab- solut kinogerech­t: „Es gibt bei uns die typischen Snacks; süßes Popcorn, verschiede­ne Schokorieg­el, Chips, Weingummis und Eis“, aber an der eigenen Herstellun­g mangele es noch. „Das Eis, Getränke wie Kaffee und ausgefalle­nere Speisen können wir nicht selber machen, da wir in keinem Kino eine Küche haben“, bedauert Elze. Daran sei ein Platzprobl­em schuld: „Uns fehlt in jedem

 ?? FOTO: FILMKUNSTK­INOS ?? Ein Hauch Retro-Stimmung weht durch den großen Saal vom Bambi-Filmkunstk­ino.
FOTO: FILMKUNSTK­INOS Ein Hauch Retro-Stimmung weht durch den großen Saal vom Bambi-Filmkunstk­ino.

Newspapers in German

Newspapers from Germany