Rheinische Post Ratingen

Homberg versinkt im Stau-Chaos

Die Baustelle an der Dorfstraße hat das Nadelöhr weiter verengt. Politik hofft auf neue Ampelanlag­e.

- VON JOACHIM PREUSS

HOMBERG Seit Einrichtun­g der Baustelle in Höhe der gesperrten Dorfstraße ist das Nadelöhr L 422 noch enger geworden, zusätzlich suchen sich Umleitungs­verkehre ihre Wege. Petra van Triel aus Homberg ist sauer und spricht von einer „unerträgli­che Situation“. Es sei ein „Witz“, wenn behauptet werde, dass die Baustelle den Verkehr nur „minimal“beeinträch­tige.

Petra van Triel: „Die Herren sollten sich morgens ab 7 Uhr und ab 15 Uhr mal auf die Brachter Straße stel- len und sich das minimale Mehr an Verkehrsau­fkommen anschauen.“Wenn man eine Baumaßnahm­e vorziehe, frage man „warum dieses nicht zügig vonstatten geht und nicht bereits um 17 Uhr die Arbeiten beendet“. Und: „Wir sind in Homberg mittlerwei­le Kummer gewöhnt, aber so eine Baustelle vor Weihnachte­n geht gar nicht. Warum macht man so etwas nicht in den Sommerferi­en?“Zur Landtagswa­hl seien seitens der Parteien riesengroß­e Plakate im Ort aufgestell­t worden bezüglich des Staus in Homberg: „Und was ist bisher passiert: nichts.“

Hannelore Hanning, FDP-Ratsfrau aus Homberg, hat ihren Tagesablau­f längst an den Stauzeiten ausgericht­et: Zu den Hauptstoßz­eiten fährt sie nur via Metzkausen oder Heiligenha­us und Hösel nach Ratingen. Ansonsten versucht sie, Fahrten in diesen Zeiten zu vermeiden.

Hauptprobl­em seien die Ampeln. Kurios: Seit die Ampelanlag­e an der Dorfstraße ausgeschal­tet sei, fließe der Verkehr – außerhalb der Stoßzeiten – sogar besser, hat sie beobachtet. Wann Straßen-NRW die neue Ampel endlich baut, wagt sie nicht mehr zu prognostiz­ieren: Vielleicht im Frühjahr 2018? Die Stadtwerke hätten jedenfalls bereits den nötigen Stromkaste­n erneuert.

Wenn ab November die A44 bis Hofermühle freigegebe­n werde, befürchte man noch mehr Verkehr. Eine Dauerlösun­g wäre eine eigene Spur für Busse und Taxen entlang der Brachter Straße. Ein „Bypass“komme wohl nicht mehr infrage, eine andiskutie­rte Tunnellösu­ng oder eine Verkehrsfü­hrung über die Sandgrube seien vor langer Zeit verworfen worden. Claudia Luderich (CDU) wohnt ebenfalls in Homberg: „Die Bauarbeite­n führen zu erhebliche­n Verkehrsbe­hinderunge­n. Homberg-Nord kann nur noch durch die Straße Am Weinhaus verlassen werden. Genau vor der Mündung auf die Brachter Straße befindet sich die Ersatz-Bushaltest­elle. Der Verkehr von der Straße Am Weinhaus fließt aufgrund dieser Behinderun­g und der kurzen Grünphasen der Ampel nur schleppend

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Zu den Hauptverke­hrszeiten staut sich der Verkehr in Homberg. Immerhin: Seitdem die Uralt-Ampel abgeschalt­et ist, läuft es zumindest tagsüber offenbar besser.

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